Читать книгу Nur dämlich, lustlos und extrem? - Kurt Möller - Страница 32
ОглавлениеQueerfeminismus
Die Vorstellung, es gäbe nur zwei Geschlechter, die man klar voneinander abgrenzen könne, nennt man Geschlechterdichotomie. Das würde heißen, dass es klare Merkmale der Identität, des Körpers und des sexuellen Begehrens gäbe, die in zwei Geschlechter teilbar wären.
In der Vorstellung einer Geschlechterdichotomie gibt es spezielle Rollenerwartungen an beide Geschlechter. Sie müssen in allen drei Dimensionen, also Identität, Körper und Begehren, den Rollenerwartungen des Geschlechts entsprechen, das ihnen zugewiesen wurde.
Eine Trans-Person kann sich nicht mit dem Geschlecht, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde, identifizieren. Manche Transpersonen nehmen Veränderungen an ihrem Körper vor, um sich besser mit diesem identifizieren zu können und damit dieser von anderen richtig identifiziert wird.
Eine Cis-Person hingegen kann sich mit dem Geschlecht, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde, identifizieren.
Im Queerfeminismus geht man davon aus, dass Geschlecht durch Handlungen hergestellt wird, eine Geschlechterdichotomie also nicht »von Natur aus« existiert. Besonders seit den 90er-Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler*innen wie z. B. Judith Butler damit, wie Geschlecht hergestellt wird.