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Pioniere

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Im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts begleiteten sogenannte „Pioniere“ die Armeen, dazu gehörten Erdarbeiter, Ausgräber und Bergleute. Sobald eine Armee eine Stadt belagerte, rief man hunderte oder sogar tausende Pionieren herbei, die unter äußerst gefährlichen Umständen Gräben rund um die belagerte Stadt ziehen und (falls nötig) unter den Mauerringen, die eine Stadt umgaben, Gänge anlegen mussten. An bestimmten Punkten wurden dann in diesen unterirdischen Gängen Fässer mit Schießpulver platziert, deren Explosion die Mauern darüber einreißen sollten, damit die belagernde Armee die Stadt stürmen konnte.

Erstaunlicherweise wissen wir fast nichts über diese Pioniere, vor allem weil ihr niederer Stand und die geringe Wertschätzung für ihre Arbeit dazu führten, dass sie in den historischen Aufzeichnungen kaum auftauchen. Selbst die Infanterie blickte auf sie hinunter, als Zivilisten, die noch weniger Sold erhielten als die gewöhnlichen Soldaten. In den Indizes der Militär- und Sozialhistoriker suchen wir vergebens nach Einträgen zu diesen „Pionieren“. Im Juni 1573, als nach fünf Monaten die Blockade der großen protestantischen Hafenstadt La Rochelle aufgehoben wurde, waren mehr als die Hälfte der 18.000 Soldaten der Belagerungsarmee tot, lagen im Sterben oder waren desertiert. Aber von den 2000 schlechtbezahlten Grubengräbern, die zu Beginn der Belagerung vor Ort waren, lebten nur noch 200.

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