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Quartiere

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Juli 1649, östlich von Paris nahe Chalons-sur-Saône: Ein französisches Regiment verlangt Quartier in einem Dorf, dessen Einwohner behaupten, von der Einquartierung von Soldaten ausgenommen zu sein. Als die Dorfbewohner sich weigerten, das Regiment unterzubringen, und obendrein der Kommandant, ein Baron, von einem Musketenschuss verwundet wurde, plünderten die Soldaten das Dorf. Sie stürmten die Kirche, wo die meisten der Dorfbewohner Zuflucht gesucht hatten, töteten einen Mann und versuchten dann, den Bauern zu hängen, den sie im Verdacht hatten, auf den Offizier geschossen zu haben. Am Ende ergriff man noch 30 bis 40 Dorfbewohner und verschleppte sie nach Verdun, um Lösegeld für sie zu erpressen.

Die betreffende Einheit wurde bald aufgelöst und die Soldaten anderen Kompanien zugeteilt. Strafen gab es ansonsten keine. Entweder hatte das Dorf die Befreiung von der Einquartierung käuflich erworben, oder man hatte Kontakte zu hochgestellten Persönlichkeiten, denn im 17. Jahrhundert war es in Frankreich gängige Praxis, dass Zivilisten Soldaten einquartierten. Doch natürlich konnten Offiziere über gute Kontakte zur Obrigkeit verfügen. Im Winter 1640–1641 randalierte ein in der Stadt Moulins einquartiertes Regiment, während der kommandierende Offizier, Roger de Rabutin, Graf von Bussy, fort war: Er hatte eine Liebesaffäre mit der Gräfin Hélène de Busset. Als Strafe dafür, dass er seine Männer nicht unter Kontrolle hatte, landete er in der Bastille, doch dank seiner guten Verbindungen zum mächtigsten Politiker Frankreichs, Kardinal Richelieu, kam er drei Monate später wieder frei.

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