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Die Dämonen wohnen in jedem von uns. Die der meisten Menschen sind kleine Quälgeister, die fiese Dinge in die Ohren flüstern. Aber wenn man nicht aufpasst, werden sie zu riesengroßen Parasiten, die sich im Kopf und im Herzen einnisten, den Verstand vergiften und die Gefühle abtöten. Die ihren Wirt langsam von innen heraus leer fressen und aushöhlen, bis von ihm nur noch eine teilnahmslose, tote Hülle übrig bleibt, die mit der einstigen Person kaum noch etwas gemein hat. Manche von ihnen werden sogar so mächtig, dass sie sich manifestieren und zu unsagbaren Schreckgestalten heranwachsen, die sich nur schwerlich aufhalten lassen. Manche scheinen gar übermächtig, unbesiegbar...

Einige mutige Jäger gibt es, die sich in den Dienst der Menschheit gestellt haben, um diesen Dämonen Einhalt zu gebieten, wenn sonst nichts mehr bleibt und sie sonst nichts mehr aufhalten kann. Tapfere Männer und Frauen, die über Gaben verfügen, die gewöhnlichen Menschen versagt bleiben.

Die Jäger sind finstere Gesellen. Verschlossene Gestalten, die immer von einem Hauch Tod umgeben zu sein scheinen. Nicht viele sind von ihnen angetan, viele misstrauen ihnen oder wünschten sich gar, die Fremden, in ihre langen Mäntel und Umhänge gehüllt, würden von ihren Häusern fern bleiben. Und dennoch gibt es sonst niemanden, der die Menschheit von den unzähligen Dämonen erlösen kann, die in dunklen Nächten und an grauen Tagen durch die Lande streichen.

Aus Blut gegossen.

Aus Schatten geformt.

Aus der Asche gewachsen.

In der Nacht geschmiedet.

In der Kälte geschaffen.

Im Dunkeln geboren.

Im Winter verließ ich die Stadt. Ich legte mich in den weißen, unberührten Schnee und sah den Flocken dabei zu, wie sie leise und sanft gen Erde schwebten. Es war absolut still.

Noch nie war mein Herz so friedlich.

Im Frühling sah ich die Welt. Wälder, Wiesen, Felder, Meere, Seen, Flüsse, Berge, Hügel, Bäume, Blumen. Alles war grün. Alles war bunt. Alles war frisch. Alles war jung.

Noch nie war mein Herz so glücklich.

Im Sommer verliebte ich mich. Im Sommer verliebte ich mich unsterblich. Im Sommer lernte ich die Bedeutung von „für immer“ kennen.

Noch nie war mein Herz so vollständig.

Im Herbst trauerte ich. Ich sammelte die unzähligen kleinen Splitter meines Herzens auf und konnte nur einen Bruchteil finden. Mein Herz blieb kaputt, unvollständig.

Noch nie war mein Herz so traurig.

Im Winter kam ich zurück in die Stadt. Ich war wieder Zuhause. Zurück in der Hölle.

Noch nie war mein Herz so leer.

Illuminas' Dämonen

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