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c) Johannes Betz (1914–1984)
ОглавлениеMein Lehrer Joh. Betz20 skizziert die Grundgestalt der Eucharistie indirekt durch dogmatische Überlegungen: »Die Realpräsenz des Leibes und Blutes Christi ist das Herzstück der Eucharistie … Sie steht aber ganz im Dienst des Opfergeschehens. Denn präsent wird Christus nicht einfachhin und in statischer Befindlichkeit, sondern in höchster Heilsdynamik, als die sich für uns verzehrende Opfergabe, als der Christus passus (im Sinne eines perfectum praesens). So ist mit der substantialen Realpräsenz der geopferten Person Jesu die aktuale ihrer passio, ihrer Opfertat, unlöslich verbunden.«21 Die Anwesenheit des Opfers Christi in der Messe stützt Betz auch mit Meßopfertheorien (Doppelkonsekration etc.) und folgert: »Wie die Opfergabe der Kirche mit der Opfergabe Jesu, so wächst auch ihre Opferhandlung mit seiner Opferhandlung zu einer unlösbaren endgültigen Einheit zusammen«22: zum »Mahlopfer«, das in der Kommunion als Opfermahl zum Abschluß kommt: »Das letztere versinnbildet noch einmal und sogar in besonderer phänomenaler Durchsichtigkeit das Urmysterium: Die Hingabe des geopferten Jesus zu unserer Speisung respräsentiert seine Kreuzeshingabe zu unserem Heil, oder: Das Verzehrtwerden Jesu von uns vergegenwärtigt sein Sich-Verzehren für uns.«23 Also: Die dogmatische Grundgestalt der Eucharistie, die aller Mahl-Liturgie bestimmend vorausliegt, ist das Passa Christi. Betz provoziert jedoch mit »Opfermahl« und »Mahlopfer« diese Frage neu.