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VON DER TRAUMABEZIEHUNG ZUR SPIRIT-BEZIEHUNG
ОглавлениеWenn wir einen geliebten Mitmenschen in einer Beziehung beobachten, die ihm augenscheinlich nicht guttut, ist es leicht zu sagen: »Du musst endlich aus dieser Beziehung raus!« Doch wenn es uns selbst betrifft, sind wir oft blind für die Dynamiken, die uns fesseln, die uns feststecken lassen im emotionalen Sumpf von Co-Abhängigkeit, Mangel oder sogar Missbrauch und die uns teilweise so sehr manipulieren, dass wir diesen Rahmen auch noch für vollkommen normal halten.
Ich habe es bereits oben erwähnt: Der emotionale Sog unserer inneren Verletzungen ist groß und er bildet einen oftmals sehr hartnäckigen Beziehungskleber, der ein Loslassen – sosehr es auch bewusst gewünscht sein mag – stark erschweren kann. Ein unbewusster Anteil, der beispielsweise in einer alten Verletzung der Verlassenheit feststeckt, will aus seiner Traumarealität heraus logischerweise auch dann noch vom Gegenüber endlich, endlich geliebt werden, wenn es sich objektiv gesehen um eine ungesunde Beziehung handelt, die den Traumakreislauf weiter befeuert, anstatt ihn zu heilen. Der Kontakt mit diesen in uns nach Erlösung rufenden Anteilen mag zwar unglaublich schmerzhaft sein, doch er kann – wenn wir ihn als solchen begreifen und die Chance nutzen – jene heilende Transformation einleiten, die unsere Beziehungsresonanz auf eine höhere Bewusstseinsstufe hebt.