Читать книгу Liebe kennt deine Grenzen - Ludwig Schwankl - Страница 23

Wir sind so sehr gewohnt, vor unseren negativen Emotionen in Beziehungen zu flüchten, dass wir dadurch auch sehr oft die dahinterliegenden unerfüllten Bedürfnisse negieren und diese unbewusst ständig auf unsere Mitmenschen projizieren.

Egal, ob im Job, in Partnerschaften oder sogar mit Kindern: Je mehr wir die Verbundenheit zu dem verlieren, was wir uns in gewissen Momenten wirklich wünschen, desto frustrierter werden wir und desto stärker werden unsere inneren Opferanteile aus deren Perspektive wir uns grundsätzlich nie gehört, verstanden oder gesehen fühlen. Es wird Zeit, dass wir lernen, uns zu hören, zu verstehen und zu sehen, um anderen Menschen ein Resonanzfeld zu ermöglichen, in dem sie es ebenfalls tun können. Denn meistens erlauben wir uns die Bedürfnisse, die uns im Außen nicht erfüllt werden, auch selbst nicht. Um deine Bedürfnisse zurück in die Selbstliebe zu holen, probiere es mit folgender Übung.

»Was ist das Bedürfnis hinter dieser Emotion?«

Immer wenn du dich unverstanden, ungesehen oder ungehört fühlst oder eine andere Emotion aus der Bewusstseinsskala im Bereich der Traumabindung empfindest, halte einen Moment inne und frage dich:

»Was ist das Bedürfnis hinter dieser Emotion?«

Spüre, fühle, nimm wahr, wie dein System auf diese Frage reagiert und vor allem, wo in deinem Körper du dieses unerfüllte Bedürfnis wahrnimmst. Ist es ein Ziehen, ein Drücken oder ein Gefühl von Schwere oder Leere?

Schenke diesem Bedürfnis nun liebevolle Aufmerksamkeit. Sage ihm: »Ich höre dich. Ich verstehe dich. Ich sehe dich!«

Gib der Energie des Bedürfnisses Raum und lass es durch deinen Körper strömen. Alle Zellen dürfen dieses Bedürfnis jetzt erlauben, so kindlich oder schambehaftet es für dich auch sein mag. Du wirst feststellen, dass sich Bedürfnisse wieder in ein gesundes Maß rückintegrieren, je mehr Mitgefühl und Erlaubnis wir ihnen schenken. Und genau diese Ressource von Mitgefühl, die es hierfür braucht, beginnen wir Schritt für Schritt in der nächsten Heilmeditation zu aktivieren.