Читать книгу Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic - Страница 50

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19.

Kessaila, BARILS Adyton

Perry Rhodan spürte die plötzliche Anspannung, die ihn ergriff. BARILS Stimme hatte wieder diesen ernsten, gewichtigen Tonfall angenommen, der ihm wesentlich weniger bedrohlich vorgekommen war, als es bloß um sein unerlaubtes Auftauchen in Yahouna und nicht um den Mord an Unschuldigen gegangen war.

»Der Vorwurf des Mordes wird vorerst nicht mehr berücksichtigt. Dieser Vorfall muss eingehender untersucht werden.«

Erleichtert atmete Rhodan auf.

Aber BARILS Stimme war längst nicht fertig mit ihm. »Es bleiben jedoch die ursprünglichen Vorwürfe«, sagte sie. »Ein rittergemäßes Verhalten des Terraners Perry Rhodan ist nicht gegeben. Durch seine Flucht und die Nichtbeachtung von BARILS Auflagen hat er sich dem ritterlichen Gedankengut als nicht würdig erwiesen. Auch wenn er sich nun der Verantwortung stellt – das genügt nicht. Ein Ritter kann sich keine Schwäche erlauben. Deshalb lautet BARILS Urteil: Perry Rhodan wird in den Energiezellen der Zitadelle festgesetzt, sein geflohenes Schiff wird gejagt und beschlagnahmt ...«

»Einen Augenblick.« A-Kuatond, die während der Urteilsverkündung Platz genommen hatte, richtete sich erneut auf.

Hast du es so eilig, die SOL zu zerballern?

Doch sie forderte kein Erstschussrecht, wie Rhodan gedacht hatte. Stattdessen sagte sie: »Die Ortung über Kessaila meldet, dass das Raumschiff der Menschen zurückgekehrt ist.« Sie sah Rhodan an, und er glaubte, in ihrem Augenband Verwunderung zu sehen. »Weshalb?«

Ein Lächeln stahl sich auf Rhodans Lippen. »Ich sagte doch, dass ich noch etwas zu erledigen hatte.« An BARILS Stimme gewandt, fuhr er fort: »Ich bin nicht geflohen, um mich vor meiner Verantwortung zu drücken. Im Gegenteil. Nachdem ich erfahren hatte, dass die Schlacht in meinem letzten Test keine Simulation war, habe ich mein Schiff ausgesandt, um den Überlebenden der Schlacht Hilfe anzubieten.«

»Aber die Schlacht war eine Simulation«, sagte A-Kuatond, und Rhodans Lächeln erstarb. »Sie hat noch nicht stattgefunden.«

»Und sie wird auch nicht stattfinden«, drang Tess Qumishas Stimme aus dem Zentrifaalroboter neben Rhodan. »Tut mir leid, dass ich eure kleine Sitzung störe. Aber da eine reguläre Kommunikation bei eurer tollen Abschirmung ja nicht möglich ist, wollte ich nur mal kurz melden, dass Kraad und S'Hud gerade friedlich in einem unserer Beiboote sitzen und verhandeln. Ihr könnt das nachprüfen.«

Rhodan sah zu A-Kuatond, die ihrerseits zu Yalaba sah. Die bleiche Riesin blähte die durchsichtigen Backen, was offensichtlich als Zustimmung galt. Jedenfalls widersprach sie nicht.

»So.« Die Genugtuung in Qumishas Stimme war unüberhörbar. »Da das nun geklärt ist, hätten wir gern Perry Rhodan wieder.«

Niemand antwortete. Was gut war, denn das bedeutete auch, dass niemand widersprach.

Die Ritter harrten auf BARILS Urteil. Selbst Semmaru, der sich zusammengekauert hatte wie ein toter Käfer, wagte keinen neuen Versuch, den Rat gegen Rhodan aufzubringen.

Schließlich verkündete BARILS Stimme: »Das Urteil wird neu gefällt. Perry Rhodan hat die Werte der Ritter geachtet. Somit wird er vom Vorwurf der Unehrenhaftigkeit freigesprochen.«

Rhodan atmete auf. Aus dem Roboter drang ein leises »Yippie!« von Tess Qumisha.

Aber BARILS Stimme war noch nicht fertig. »Das gilt allerdings nur unter der Bedingung, dass er Adept des Ordens wird. Andernfalls ist er als Eindringling und Feind der Ritterschaft zu erachten.«

Na, das war ja eine tolle Auswahl. Zwangsrekrutiert oder exekutiert ... Rhodan seufzte. BARIL war nicht die Erste, die ihn auf diese Weise unter Druck setzte. Sie würde wohl auch nicht die Letzte sein. Aber sie würde ebenso wie alle vor und nach ihr eins lernen: Nur weil Perry Rhodan ihr Spiel mitspielte, bedeutete das noch lange nicht, dass er auf ihrer Seite stand.

»Einverstanden«, sagte er. »Ich trete in den Orden ein.«

Semmaru kreischte auf.

»Dann ist BARILS Urteil vollstreckt«, verkündete die Stimme. »Du wirst A-Kuatond als Orbiter zugeteilt, denn dafür hast du alle nötigen Tests bereits bestanden. Wenn du dich als Ritter bewährst und die Schuld des Diplomaten bewiesen wird, kannst du dessen Nachfolge antreten.«

Semmarus Kreischen ging in ein Zischen und Sirren über, das vermutlich nicht mal in seiner Sprache Sinn ergab.

Rhodan hätte es ihm gern gleichgetan, doch er nahm sich lieber ein Beispiel an A-Kuatond, die mit steinerner Miene dasaß, ihn stumm ansah und ihm wohl nur auf heimliche Weise den Tod wünschte.

»Ich nehme Perry Rhodan als meinen Orbiter an«, presste sie heraus.

»Gut«, befand BARILS Stimme. »Und da deine Schlachtspitze schwer beschädigt wurde, wirst du das Kommando auf dem Schiff deines Orbiters übernehmen.«

Die SOL, begriff Perry Rhodan. Er hatte gerade im Austausch für seine eigene Freiheit die der SOL verloren.

ENDE

Perry Rhodan hat sich einem Tribunal von BARILS Rittern unterziehen müssen. Allen Anfeindungen und Intrigen zum Trotz hat er die Prüfungen bestanden. BARILS Urteil hat jedoch schwere Folgen für die Menschen auf der SOL. Rhodan muss der Ritterin A-Kuatond als Orbiter dienen, und die SOL verliert erneut ihre Freiheit.

Einzig die Korvette CALAMAR unter dem Kommando von Roi Danton kann sich vor den Rittern verbergen. Danton und seine Gefährten steuern in Rhodans Auftrag den Ort an, wo der Ritterorden offenbar Geheimforschungen betreibt. Welches Ziel verfolgt das mysteriöse Projekt? Richten sich diese Aktivitäten gegen die Kosmokraten?

Welche Geheimnisse Roi Danton bei seiner Mission aufdecken kann, schildert Olaf Brill in Band 3 der Miniserie. Sein Roman ist am 17. April 2020 unter folgendem Titel überall im Handel erhältlich:

ZIELPUNKT NEBELZONE

Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12)

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