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1.3.2Skoliose Klinisches Krankheitsbild

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Der Begriff Skoliose stammt vom griechischen Wort »skolios« ab und meint »verkrümmt«. Bei der Skoliose sind Abschnitte der Wirbelsäule um mindestens 10 Grad verkrümmt, wodurch Fehlstellungen in der Sagittal- und Horizontalebene auftreten. In wenigen Fällen sind primäre Erkrankungen wie Tumoren, Neurofibromatose und Morbus Scheuermann für die Ausbildung einer Skoliose verantwortlich. Bei etwa 80 % der Betroffenen handelt es sich jedoch um eine idiopathische Skoliose, d. h., eine Ursache ist auch nach umfangreicher Diagnostik nicht genau zu benennen. Vermutlich führen eine Anomalie des Bindegewebes, neurologische Auffälligkeiten und eine genetische Prädisposition zur Ausbildung der Erkrankung. Etwa 2 % aller Frauen sowie 0,5 % aller Männer sind betroffen, lediglich ein kleiner Teil der Erkrankten muss jedoch behandelt werden (Stücker 2010). Im Jugendalter liegt die Prävalenz bei 2 bis 4 %, wobei Mädchen deutlich häufiger von schwereren Krümmungen betroffen sind (Roach 1999).

Bei der initialen Diagnostik berichten die Patienten selten über Schmerzen. Es werden primär Schiefhaltungen, Deformitäten des Brustkorbs oder Asymmetrien von Schulter und Taille beim Vorbeugetest festgestellt. Abgesehen von Röntgenaufnahmen werden neurologische Untersuchungen zur Sicherung der Diagnose durchgeführt.

Der Krankheitsverlauf kann zum Zeitpunkt der Diagnose durch die Krümmungswinkel abgeschätzt werden. Aus der initialen Krümmung sowie der Verlaufsprognose ergeben sich verschiedene Schweregrade. Bei sehr leichten Formen sind die Verkrümmungen teilweise so gering, dass neben einer regelmäßigen ärztlichen Kontrolle keine weitere Therapie indiziert ist. Schwere Formen bedürfen einer konservativen Therapie, v. a. Gipsdressionen und bei älteren Kindern Korsette, da es zu massiven Fehlstellungen, Schmerzen und aufgrund eines möglicherweise komprimierten Brustkorbs zu Atembeschwerden sowie einem überlasteten Herzen kommen kann. Bei 85 % der jüngeren Kinder ist eine chirurgische Behandlung indiziert, da sich die Symptomatik mit fortschreitendem Wachstum verschlimmern kann. Auch Jugendliche werden teilweise operativ versorgt.

Die Prognose unterscheidet sich deutlich je nach dem Winkel der primären Krümmung, der Progredienz der Erkrankung, dem Alter bei Diagnosestellung, den Auswirkungen auf Lunge und Herz etc. (Stücker 2010). Auch nach einer Therapie mit Operationen oder Korsetten leiden die Betroffenen im Langzeitverlauf signifikant häufiger unter degenerativen Bandscheibenerkrankungen und Rückenschmerzen und weisen zudem eine leicht verringerte Funktionalität des Rückens auf (Danielsson a. Nachemson 2003).

Psych. Anpassungsreaktionen von Kindern und Jugendlichen bei chronischen körperlichen Erkrankungen

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