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Martin Luthers Kampf mit Gott
ОглавлениеLuthers Weg ist nicht zu verstehen, wenn man nicht die Entwicklung seines persönlichen Glaubens kennt. Nicht sein aufbrausendes Temperament ließ ihn später mit der römischen Kirche aneinandergeraten, sondern seine Überzeugungen, die er aus dem Studium der Bibel gewonnen hatte.
Auf den Punkt gebracht war Luthers Problem die Frage: »Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?« Es ging nicht darum, dass Gott sich verändern und »gnädig werden« sollte. Vielmehr war Martin Luthers Frage, was er denn selbst tun könne, damit Gott ihm gnädig würde. Was sollte er tun und wann würde es genug sein? Wann habe ich gut genug gelebt, dass Gott mich in seinen Himmel lässt? Wann habe ich genug Gutes getan, dass Gott mir nicht mehr böse ist? Wie kann ich sicher sein, dass ich trotz allen guten Willens und aller guten Taten nicht ohne Beichte und Buße sterbe und im letzten Moment doch noch in die Hölle komme?
Es ist erstaunlich, wie sehr Martin Luther um sein »Heil« kämpfte, um die Sündenvergebung und das ewige Leben in Gemeinschaft mit Gott. Wer, wenn nicht dieser vorbildliche Mönch Martin Luther, sollte denn von Gott angenommen werden? In eher theologischen Begriffen gesprochen suchte Luther nach »Rechtfertigung«.