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Bravo, Herr Pfarrer!

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Viel hat man nicht gehört von Kirchenseite zum Schicksal von Arigona. Einmischung ist nicht erwünscht, und Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Christliche und politische Werte können halt sehr widersprüchlich sein. Auch bei Politikern mit Heiligenschein beim frommen Kirchgang.

Aber dieser Pfarrer. Pfarrer Friedl aus Ungenach. Er hat nicht mehr und nicht weniger getan als das Vertrauen von Arigona zu gewinnen. Ein Mann wie ein ganzer Krisenstab: psychologisch, menschlich, mutig.

In seiner Gegend kennt man den Pfarrer Friedl als einen, der nicht nur den direkten Draht nach oben, sondern zu Menschen in den schwierigsten Situationen hat. Problemkinder, im Stich gelassene Familien. Aus den »Seitenblicken« kennt man ihn nicht.

Sein kurzer Auftritt im Fernsehen war keine glamouröse eitle Show, wie man sie rund um Natascha Kampusch erleben musste. Pfarrer Friedl hat Arigona vor den Kameras beschützt und sich selber vor der Wichtigtuerei.

Er sagte einen Satz, der mehr Gewicht hatte als eine Sondersitzung im Parlament: Solange Arigona bei ihm sei, sagte der Herr Pfarrer, brauche sie keine Angst zu haben. So stelle ich mir einen Pfarrer vor. Menschlich sein statt menschlich schwafeln. So wünsche ich mir viele Pfarrer: christliche Werte in Form von Zivilcourage und nicht nur als Sonntagspredigt.

Schön, das verlorene Mädchen jetzt in der Obhut von Pfarrer Friedl zu wissen. Bestimmt gibt es viele Pfarrer wie ihn, man kennt sie halt nicht aus dem Fernsehen. Und immer mehr Menschen gibt es, die so einen Pfarrer brauchen könnten. Weil sie von der Politik im Stich gelassen werden.

11. Oktober 2007

Mitten ins Herz

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