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Deskriptive Untersuchungen

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Deskriptive Studien (von lat. describere für beschreiben) verfolgen das Ziel, eine Population (Grundgesamtheit) von Personen (z. B. Menschen ohne Arbeit) bezüglich ausgewählter Merkmale (z. B. Wohlbefinden, Gesundheit, Aktivitäten etc.) zu charakterisieren. Ist es nicht möglich, die gesamte Population zu untersuchen (und das ist häufig der Fall), werden die Daten einer Stichprobe erhoben (z. B. bei den »BesucherInnen« des Arbeitsamtes mehrere Städte) und diese auf die Population verallgemeinert (generalisiert). Ein Beispiel für eine deskriptive Untersuchung stellen die periodisch durchgeführten Erhebungen zum Thema »Kinder & Medien« (KIM) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs) dar, in der bei ausgewählten ProbandInnen (ca. 1200) u. a. folgende Merkmale erfasst werden: Freizeitaktivitäten, Themeninteressen, Medienausstattung, Medienbindung, Medienfunktion, Computer- und Internetnutzung, Einstellungen zu Computer und Internet, Computerspiele, Lernprogramme, Computer und Schule sowie Mediennutzung im familiären Kontext (es gibt ähnliche mpfs-Befragungen für Jugend & Medien, JIM, und Familie & Medien, FIM).

Im Unterschied zu explorativen Studien werden bei deskriptiven Untersuchungen die zu erhebenden Merkmale bereits vor Beginn der Datenerhebung festgelegt. Auch deskriptive Studien sind primär hypothesengenerierend, weil aus ihren Ergebnissen (z. B. bezüglich der täglichen Verwendung eines Handys oder dem täglichen Lesen in einem Buch) Hypothesen über mögliche Kausalzusammenhänge abgeleitet werden können (z. B. »Je häufiger Kinder ihr Handy verwenden, desto seltener lesen sie in einem Buch«). Die Auswertung der in deskriptiven Studien gewonnenen Daten stützt sich in erster Linie auf die Methoden der beschreibenden (oder deskriptiven) Statistik, mit deren Hilfe Kennwerte für die jeweilige Stichprobe berechnet werden können (z. B. »20 % der untersuchten Kinder verfügen über einen persönlichen Computer oder Laptop«; Kap. 6.1). Um diese Stichprobenergebnisse anschließend auf die Population verallgemeinern zu können, sind darüber hinaus Methoden der schlussfolgernden (oder inferentiellen) Statistik anzuwenden, durch die z. B. Schätzungen für die Population berechnet werden können (»In Deutschland verfügen 15 % bis 25 % aller Kinder über einen PC oder Laptop«; Kap. 6.2).

Forschungsmethoden und Statistik für die Soziale Arbeit

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