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Explanative Untersuchungen
ОглавлениеExplanative Studien (von lat. explanativus für auslegend, erläuternd) verfolgen das Ziel, begründete Hypothesen (in Wenn-dann- oder Je-desto-Form), die von den Ergebnissen explorativer und/oder deskriptiver Untersuchungen bzw. von bereits bestehenden Theorien abgeleitet wurden, empirisch zu testen. Sie dienen damit der Überprüfung von Erklärungen (Explanation) und Vorhersagen (Prognose) von Beobachtungen (Ereignissen, Erfahrungsdaten), sie sind also hypothesenprüfend ausgerichtet. Explanative Untersuchungen setzen eine genaue Spezifizierung der Fragestellung und die Formulierung einer erfahrungswissenschaftlich prüfbaren Hypothese (oder mehreren) voraus. Dies mündet in der Regel in der Erstellung eines Versuchsplanes, in dem die unabhängigen und abhängigen Variablen der Untersuchung festgelegt werden. Nach der Datensammlung geschieht eine gezielte Überprüfung der aufgestellten Hypothesen durch Methoden der beschreibenden und schlussfolgernden Statistik.
Explanative Untersuchungen bedienen sich häufig der Methoden des Experimentes. Box 6 beschreibt eine experimentelle Studie von Snyder & Uranowitz (1978), in der die Wirkung einer unabhängigen Variablen (eine Zielperson wird entweder als »typisch homosexuell« oder als »typisch heterosexuell« beschrieben) auf die abhängige Variable (die Erinnerung der ProbandInnen an biographische Informationen über die Zielperson) untersucht wurde. In jedem Experiment ist sicher zu stellen, dass Veränderungen der abhängigen Variable ausschließlich auf die jeweilige unabhängige Variable zurückgeführt werden können. Auf diese Weise ermöglichen experimentelle Methoden eine Überprüfung des kausalen Zusammenhangs (von lat. causa für Ursache) zwischen unabhängiger und abhängiger Variable. Nähere Ausführungen zum Experiment finden sich im Abschnitt Forschungsdesigns.