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„Februarrevolution“ in Paris
ОглавлениеAngestachelt durch die Reden des Schriftstellers und Politikers Alphons de Lamartine (1790 – 1869) ist zum Jahreswechsel 1847/48 die Zahl der Aufständischen in Paris gestiegen, während der Staat mit immer heftiger werdenden Verfolgungen reagiert. Seit Anfang 1848 flüchten sich Aufständische in so genannte Bankette, wo sie ihre Versammlungen unter dem Deckmantel eines gemeinsamen Essens abhalten. Das Verbot eines solchen Banketts führt am 22. Februar 1848 zum Aufstand in Paris, nur mit großer Mühe kann Lamartine die Aufständischen daran hindern, das Pariser Rathaus zu stürmen. Aber die Straßenkämpfe werden immer brutaler und halten bis weit in den Sommer an. Im Verlauf dieser „Februarrevolution“ muss der „Bürgerkönig“ Louis Philippe abdanken. Anschließend wird er mit Schimpf und Schande nach England gejagt. Die Revolutionäre erklären Frankreich zur Republik, bilden eine provisorische Regierung, die Wahlen zu einer Nationalversammlung ausschreibt. Nach der Wahl verabschiedet die neue Nationalversammlung eine Verfassung und wählt den aus dem Exil zurückgekehrten Neffen von Napoleon Bonaparte, Louis Napoleon (1808 – 1873) am 10. Dezember 1848 zum neuen französischen Staatspräsidenten. Aber diese zweite französische Republik hält nur drei Jahre, denn im Dezember 1851 putscht Präsident Bonaparte gegen die Republik, ruft das zweite Kaiserreich aus und lässt sich als Napoleon III. zum Kaiser krönen.