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Snoop Doggy Dogg „The Doggfather” (1996)

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Dass man Kunst und Leben nicht in eins setzen kann, gilt für den HipHop weniger als für andere Genres; Snoop Doggy Dogg und 2Pac sind dafür die denkbar besten Beispiele, im Schlechten natürlich. Snoop Doggy Dogg schaltet seinem zweiten Album Ausschnitte aus einem Prozess vor, der gegen ihn wegen Mordverdachts geführt wurde. Nun, wieder frei, kommt er zu zwei Schlüssen: Gangstarap ist nicht tot. Und: Ich bin der Doggfather, der Pate des Rap. Jedenfalls der König des G-Funk. Seine Arrangements sind fein zusammengefügt aus Klangstakkati zwischen Samplebeats und Flötenpartikeln, seine Raps und Melodien sind unterkühlt und weich – ein Hitalbum mit Ansage. Vielleicht schafft Snoop wirklich, was er sich vornahm: der erste Rapper in der Rock’n’Roll Hall of Fame zu werden. Nicht so 2Pac – einer, bei dem sich Kunst und Leben so verknoteten, dass er am Ende tot war. Unter dem Pseudonym „Makaveli“ spielte er die letzten, großartigen Aufnahmen ein. Das Album wird durchpeitscht von Schüssen – realen oder erzählten – und 2Pacs atemlosen Sprechsalven; darunter schleift oft eine ferne, tragische Tonspur, manchmal orgelähnlich, manchmal verloren wie eine einsame Trompete beim Kehraus, manchmal als tropfender Kirchenglockenklang. Und auf dem Cover prangt kein Pate, sondern ein schwarzer Christus am Kreuz. Allmacht und Ohnmacht trennen manchmal nur ein paar Gramm Blei.

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