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Nick Cave „The secret Life of the Love Song” (2000)

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„Words endure, flesh does not“, sagt diese volle, sonore Stimme, die hinwegfließt über die Worte, bis sie ankommt beim t und es klingen lässt, als explodierte der Körper einer Ameise, die man über ein Streichholz hält. Nick Cave ist ein großer Musiker, vielleicht ein noch größerer Vorleser. Seinem fast 50-minütigen Vortrag über „Das geheime Leben des Liebeslieds“ verfällt man binnen kurzer Zeit, auch wenn Caves selbstanalytische These wunderlich erscheint, der Tod seines Vaters habe ihm eine religiöse Lücke offenbart, die er erst mit der kultischen Handlung des Liebesliederschreibens wieder schließen konnte. Zwischendurch spielt Cave am Klavier Songs wie „Sad Waters“, und plötzlich scheint die wunderliche Selbstanalyse nichts weniger als die reine, transzendente Wahrheit.

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