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Pink Floyd „Is there anybody out there?” (2000)

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Jetzt, 20 Jahre später, erscheint es fast wie ein Wunder, dass dieses Blähwerk nach dem reinigenden Tornado des Punk überhaupt jemand hören wollte. Doch das Album wurde zu einer Ikone, weil es, im Umfeld von Nato-Doppelbeschluss und sehr Kaltem Krieg, eine Stimmung von globaler Bedrohung und Isolation des Individuums verdichtete zu einer zweistündigen Opera furiosa. Es war das letzte Zucken eines Riesen. Die Band hatte Rockgeschichte geschrieben und setzte nun, schon in Agonie, einen riesigen Tupfer aufs monströse I ihrer Karriere. Vier mal spielte sie das Monument live; aus diesen Mitschnitten entstand dieses Doppelalbum – ohne Beteiligung des Autors Roger Waters, der vor zehn Jahren selbst „The Wall“ noch mal aufgeführt hatte und seither prozessiert mit den Kollegen. Gleichwohl ist die vorliegende CD die wirklich authentische. Eine sinnvolle, bisweilen sogar ins Swingen geratende Ergänzung zum Studioepos. Und wie es sich gehört für die bis ins Mark vom Bombast durchdrungenen Briten, mixten und modelten sie so lange am Sound herum, dass das Album beinah gar nicht mehr erschienen wäre. Der gewaltige Nachklang einer gewaltigen, aber schon lange verebbten Karriere.

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