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Die Behandlerrolle

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Die ärztliche bzw. klinisch-psychologische Tätigkeit ist mit einem definierten Rollenverhalten verbunden. Vom Behandler wird z. B. erwartet, dass er sein Bestes für die Heilung oder Linderung der Störung tut, den Patienten ungeachtet seiner Person behandelt, eine affektive Neutralität wahrt und den Patienten nicht zur emotionalen Befriedigung persönlicher Bedürfnisse gebraucht und seine eigenen Interessen hinter denen des Patienten zurückstellt.

Dieses professionelle Rollenverhalten beschreibt ein Idealbild des Arztes und gilt auch für den klinisch tätigen Psychologen. Innerhalb dieser normativen Beziehung gibt es immer auch eine persönliche Beziehung zwischen Behandler und Patient, in der bewusste und unbewusste individuelle Beziehungsmuster wirksam werden. Sie kann unter psychodynamischen Aspekten betrachtet werden: Die Art und Weise, wie der Patient und sein Behandler miteinander umgehen, zeigt, wie sie Beziehungen gestalten, erleben und welche früheren Erfahrungen sie bewusst und unbewusst in die Beziehung hineintragen. Deshalb wird die Beobachtung der therapeutischen Beziehung in der psychosomatischen Diagnostik auch als ein Zugangsweg genutzt, um die verinnerlichten Beziehungserfahrungen zu erkennen ( Kap. 5.2).

Psychotherapie und Psychosomatik

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