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Abwehr und Bewältigung (Coping)

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Unter Bezugnahme auf das lerntheoretisch fundierte Konzept des Copings ( Kap. 1.2) grenzt man Abwehr von Mechanismen ab, mit denen Probleme mehr oder weniger bewusst angegangen und Anpassungen ermöglicht werden. Diese werden als Coping- oder Bewältigungsmechanismen bezeichnet. Die Unterscheidung ist nicht einfach, zumal sich in einer Strategie die defensive und die adaptive Funktion vermischen können.

• Abwehr ist ein überwiegend unbewusster Prozess, der einsetzt, wenn der Betroffene vor einer unlösbaren Aufgabe steht. Sie führt nicht zu einer Lösung des Problems, sondern dazu, dass es aus der bewussten Wahrnehmung und Reflexion ausgeschlossen wird.

• Bewältigung (Coping) ist ein mehr oder weniger bewusster Vorgang, mit dem der Betroffene versucht, sein inneres Gleichgewicht durch Veränderung seiner Emotionen, Kognitionen oder seines Verhaltens trotz weiter bestehender Belastungen aufrechtzuerhalten oder wieder herzustellen und dadurch den Problemdruck zu mäßigen.

Abwehr und Bewältigung sind an sich lebenswichtige und förderliche Prozesse. Zum Problem können aber ein Übermaß an Abwehr oder eine ausgeprägte Rigidität der Abwehr werden. Sie würden auf stark wirksame unbewusste Einschränkungen und Konflikte hinweisen.

Störend können auch die Folgen der Abwehr sein: Fehlhandlungen aufgrund einer Verdrängung, Symptombildungen aufgrund einer Regression oder neurotische Charakterzüge bei dauernd eingesetzten Abwehrmechanismen. Ebenso kann Bewältigung maladaptiv werden, indem z. B. durch übergroße Aktivitäten ein angeschlagener Gesundheitszustand, um dessen Bewältigung es ginge, weiter geschwächt wird.

Psychotherapie und Psychosomatik

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