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Problempatienten

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Patienten, mit denen die Kooperation schwierig ist oder misslingt, werden gern als Problempatienten betrachtet. Sie rufen beim Behandler oft Gefühle der Gereiztheit, der Ohnmacht und Gekränktheit hervor. Zu oft geht man dabei aber davon aus, das Problematische liege allein beim Patienten.

Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Beziehung ist der Versuch, Gegenübertragungsgefühle des Behandlers zu reflektieren und ggf. zu kontrollieren. Dabei kann das Wissen über die o. a. Kollusionsmuster hilfreich sein. Oft muss man sich von der Idealvorstellung lösen, dem schwierigen Patienten immer helfen zu können. Das fällt besonders schwer, wenn die Anerkennung therapeutischer Grenzen vom Patienten mit Entwertungen des Behandlers beantwortet wird.

Die Probleme der therapeutischen Beziehung, vor allem des Umgangs mit Problempatienten, haben den Arzt und Psychoanalytiker Michael Balint dazu geführt, patientenzentrierte Selbsterfahrungsgruppen einzuführen. Diese Balint- Gruppen geben den Teilnehmern eine Gelegenheit, Einsicht in die Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse der therapeutischen Beziehung zu gewinnen, die ihnen zunächst nicht bewusst waren.

Zu Beginn der Balint-Gruppensitzung stellt ein Behandler einen Patienten und seine eigenen Gefühle und Phantasien im Umgang mit ihm vor. Dann sammelt die Gruppe zusammen mit einem Gruppenleiter Phantasien und Einfälle zum Beziehungsgeschehen. Daraus wird ein gemeinsames Verständnis der Beziehungsmuster erarbeitet, die sich in der therapeutischen Beziehung darstellen. Die Arbeit an der Übertragung der Patienten und der Gegenübertragung der Behandler bewirkt zumeist eine Klärung und emotionale Entlastung und führt zu gemeinsamen Lösungsvorschlägen für die Beziehungsprobleme.

Psychotherapie und Psychosomatik

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