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Häufige Kollusionsmuster der therapeutischen Beziehung

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• Orale Kollusion

Der bedürftige Patient lässt sich von einem überfürsorglichen Behandler bemuttern.

• Anal-sadistische Kollusion

Der gefügige Patient unterwirft sich dem autoritär-dominierenden Behandler.

• Phallische Kollusion

Der schüchterne Patient bewundert den charmant-verführerischen Behandler.

• Narzisstische Kollusion

Der bewundernde Patient idealisiert den Behandler, der die Grenzen seiner Möglichkeiten verleugnet.

So entsteht z. B. bei einer gemeinsamen Abwehr der Angst vor Trennung das sog. Helfersyndrom27: Die Ambivalenz zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit wird unbewusst zwischen Patient und seinem »Helfer« in einen regressiven Teil (Abhängigkeit) und einen progressiven Teil (Überlegenheit) aufgespalten und zwischen beiden »verteilt«; der Kranke nimmt dann eine ausschließlich regressiv-abhängige Position ein, der Helfer (Behandler) die progressiv-überlegene. Damit entsteht die Gefahr, dass die Beteiligten sich gegenseitig in ihrer Position fixieren und aneinander festhalten.

Eine tragfähige therapeutische Beziehung ist von mehreren Merkmalen gekennzeichnet:

• Sie hat stützende und suggestive Wirkungen. Man spricht von der »Droge Arzt«28 und meint damit, dass die Beziehung zum Behandler als einer mächtigen, hilfreichen Übertragungsfigur das am häufigsten verwendete Heilmittel ist.

• Unentbehrliche Beziehungselemente von Seiten des Behandlers sind die Sympathie für seinen Patienten und die Fähigkeit zur Empathie, d. h. zur Einfühlung in seine innere Welt.

• Hinzu kommt die Fähigkeit zur Distanz und zur affektiven Neutralität als Möglichkeit der Regulierung von Nähe und Distanz.

Psychotherapie und Psychosomatik

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