Читать книгу Klimanotstand - Mika Beek - Страница 17
Mit dem Ozonloch fing es an
ОглавлениеJeder vor dem Jahr 1990 Geborene hat schon einmal davon gehört: Das Ozonloch wird immer größer. Entdeckt hatten es Wissenschaftler des Britischen Antarktis-Dienstes vor 35 Jahren. Damals hieß der Schuldige noch Fluor-chlorkohlenwasserstoff (FCKW) und man fürchtete durch das Ozonloch eine Klimaerwärmung. Diese wurde auch messbar, doch politisches Gewicht bekam sie erst zum G20-Gipfel im Jahr 2017, als klare Zahlen genannt wurden, welche den Klimawandel erstmals greifbar machten.
Demnach hatte sich die oberflächennahe Lufttemperatur bis 2016 um 0,94 °C erhöht. Sie lag in diesem Jahr höher als das Mittel des ganzen vorangegangenen Jahrhunderts. Damit war 2016 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Zuvor galt 2015 als Rekordjahr und davor 2014. Auch das war ein Novum: Drei aufeinanderfolgende Rekordjahre, die sich auch noch nacheinander überboten, gab es noch nie. Und das ist kein temporales Phänomen: Seit 1977 war kein Jahr mehr kühler als der Durchschnitt des ganzen Jahrhunderts. Oder anders gesagt: Seit den 1960er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige. Die aktuelle Dekade, die 2011 begann und 2020 endet, wird schon nach den bisherigen Daten die vorherige erneut übertrumpfen. Die wärmsten Jahre seit Beginn der Messungen lagen in den letzten 22 Jahren, die fünf wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn lagen nach 2010. Es wird also wärmer – die Daten des Intergouvernemental Panel on Climate Change (IPCC) sprechen hier eine unmissverständlich klare Sprache.
Nun klingen 0,94°C mehr nicht gerade bedrohlich, und wenn wir an die letzten Sommer denken, fallen uns Sonne, Strand und Meer, Wanderungen und Grillabende ein. Wie wirken sich 0,94°C und wie die prognostizierten 5°C mehr bis zum Ende des Jahrhunderts auf die Welt aus? Wie viel Grad Celsius mehr verträgt die Menschheit noch? Und was hat die Debatte um CO2 eigentlich damit zu tun?