Читать книгу Klimanotstand - Mika Beek - Страница 20
Erst FCKW, jetzt CO 2 – was kommt als nächstes?
ОглавлениеErst ist da ein Ozonloch, das FCKW ist schuld und die Welt wird untergehen. Dann geht sie doch nicht unter und nun ist das CO2 schuld – wird die Welt schon wieder untergehen?
Die Antwort muss erlaubt sein, denn aus der Geschichte können wir lernen: Ozon bildet sich dort, wo eine höhere Konzentration Sauerstoff in der Atmosphäre ist. Für Menschen und Tiere ist dieses Oxidationsmittel giftig, aber in der Stratosphäre bildet die Ozonschicht eine perfekte Schutzhülle gegen den Teil der Sonnenstrahlung, der für die Menschen und meisten Tiere nicht weniger schädlich ist: Die energiereiche, mutagene, ultraviolette Strahlung, kurz, gegen die UV-Strahlung. Die Ozonschicht tut also hoch oben schon das, was wir hier unten mehr schlecht als recht durch Sonnenschutzcreme mit hohem UV-Schutzfaktor zu erreichen versuchen. Ozon bildet sich durch UV-Strahlung, denn diese spaltet Sauerstoffmoleküle in zwei Sauerstoffatome auf. Ein freies Sauerstoffatom verbindet sich dabei mit einem O2-Molekül zu Ozon. Oder ein Stickstoffmolekül gibt unter UV-Strahlung sein Sauerstoffmolekül an das O2-Molekül ab. Auch Gewitter können Sauerstoffmoleküle trennen. In jedem Fall entsteht Ozon, die chemische Formel lautet folgerichtig O3. In den 1990er Jahren entdeckte man Löcher in der Ozonschicht und beobachtete, dass das bereits 1960 über der Arktis entdeckte Loch in der Ozonschicht gewachsen war.
Man fand heraus, dass die Zersetzung des Ozons durch Chlor hervorgerufen wird. Ein Chloratom kann bis zu 100.000 Ozonmoleküle zerstören. Der Verursacher war schnell ausgemacht: Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) waren damals in jeder Sprayflasche zu finden, aber auch als Kältemittel in Kühlschränken und Klimaanlagen. Das Ganze war relevant geworden, weil die Zahl der Hauterkrankungen zunahmen und insbesondere auf der Südhalbkugel immer mehr Menschen unter Hautkrebs litten. Weltweit einigte man sich daraufhin auf die Senkung des FCKW-Ausstoßes. Das Protokoll von Montreal gegen den Einsatz von FCKW wurde von 197 Staaten ratifiziert. In der Folge ging der er weltweit um 95% zurück und seit der Jahrtausendwende nimmt der Chlorgehalt in der Stratosphäre kontinuierlich ab. Das Ozonloch über der Arktis schließt sich damit nicht unmittelbar, sonders es wird nach derzeitigen Erkenntnissen bis 2050 bis zur Erholung dauern, sofern der schneller werdende Klimawandel dem keinen Strich durch die Rechnung macht. Tatsache ist jedoch auch, dass eben durch das politische Handeln und durch das Defacto-Verbot von FCKW das Ozonloch nicht größer wurde. Hätte man auf politischer Ebene nicht zügig genug gehandelt, wäre das, was besonnene Fachleute ohne Hang zur Übertreibung damals prognostizierten, mit allen negativen Folgen für diese Welt eingetreten. Daraus können wir heute lernen.
Doch wo kommt das CO2 denn überhaupt her und was ist daran so schlimm? Und ist es nur das CO2 oder gibt es noch mehr Treibhausgase? Was verursacht den Klimawandel?