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Während das Klima ein über einen langen Zeitraum beobachteter, auf den Durchschnitt gerechneter Gesamtzustand des Wetters ist, ist das Wetter selbst stets ein kurzfristiges Ereignis – spürbar, messbar und relativ vorhersagbar. Für das Wetter kann man die Temperatur, den Luftdruck, die Windstärke, die Luftfeuchtigkeit und auch die Windrichtung erfassen. So ein Wetter lässt sich sogar im Labor erzeugen, denn es basiert auf rein physikalischen Grundsätzen.

Die Atmosphäre der Erde besteht in den ersten zehn Kilometern ab der Erdoberfläche aus Luft und da diese Luft aus chemischen Elementen besteht, wiegt diese Luft natürlich auch etwas. Wenn man sich einen Quadratmeter Erdoberfläche vorstellt und von diesem gedanklich eine zehn Kilometer hohe Säule bildet, dann wiegt die Luft in dieser Säule 10.000 Kilogramm. Der Druck, den diese Säule am Boden bildet, wird umgerechnet in die Einheit Pascal (Pa) und Hektopascal (hPa). Der Standardluftdruck, berechnet auf die Höhe des Meeresspiegels bei 15°C, beträgt 1013 hPa.

Umso höher man in dieser Säule nach oben steigt, desto geringer ist das Gewicht, das auf einem Körper lastet. Darum ist der Luftdruck beispielsweise im Gebirge geringer als im Tal. Wir empfinden die Luft als "dünner", weil durch den niedrigeren Luftdruck unsere Lungen weniger Sauerstoff aufnehmen können. Darum haben wir in Höhenlagen mit unserer Atmung zu kämpfen und geraten schneller in Stress.

Erwärmt sich nun die Luft in dieser imaginären Säule, dehnt sie sich aus und wird leichter.

Nachvollziehbar wird der Effekt des Luftdrucks insbesondere beim Wasserkochen. In oberen Höhenlagen kocht Wasser schon bei geringeren Temperaturen. Vor allem in der alpinen Gastronomie sorgt dies zuweilen für große Herausforderungen, weil zum Beispiel Kartoffeln nicht oder nur sehr viel langsamer garen.

Die Lufterwärmung lässt den Luftdruck sinken und es entsteht ein Tiefdruckgebiet. Kühlt die Luft wieder ab, zieht sie sich zusammen, verdichtet sich also, wird schwerer und es entsteht ein Hochdruckgebiet. Auf der Wetterkarte sind immer beide zu sehen: Das Hoch mit Sonnenschein und das Tief mit dicken Wolken und Niederschlag. Zwischen beiden entsteht ein Ausgleich, den wir als Wind wahrnehmen. Gut beobachten kann man diese Erscheinung bei der Benutzung von Sprühsahne, die in einer Sprühflasche unter hohem Druck komprimiert ist. Erst wenn man auf den Sprühknopf drückt, dehnt sich der Inhalt schlagartig aus, weil draußen ein geringerer Druck herrscht. Sie nimmt sich den Platz, der vorhanden ist, besser gesagt den sie braucht. Darum ist es auch nicht korrekt zu sagen, dass warme Luft nach oben steigt – sie wird vielmehr von der kalten Luft nach oben "gedrückt".

Klimanotstand

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