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1.7Die 8. Verschwendung
ОглавлениеDie Bezeichnung »7 Verschwendungen« ist inzwischen weitreichend etabliert, aber faktisch gibt es eine weitere, durchaus anerkannte achte Verschwendung. Sie wird als ungenutzte Kreativität und ungenutztes menschliches Potenzial formuliert. Da sie später hinzugefügt wurde und den ersten sieben Verschwendungen nicht sehr ähnlich ist, finden einige Lean-Praktiker, dass sie nicht so recht in die Liste passt.
Unabhängig davon, ob sie zu den anderen gehört oder nicht, offenbart sie einen Teil der Absicht, die hinter dem Respekt vor den Menschen steckt, und stellt eine weitere von Toyotas tiefen Einsichten dar. Die Ausrichtung der Interessen im Streben nach Flow beruht auf mehr als nur wirtschaftlichen Gründen:
Erfolg hängt davon ab, ob die Menschen entlang der Wertschöpfung neugierig, kreativ und experimentierfreudig sind.
Menschen können Sinn und Freude an ihrer Arbeit finden, wenn sie angemessen herausgefordert, befähigt und ausgebildet werden.
Kunden und sogar die Gesellschaft können in ungeahnter Weise profitieren, wenn die richtigen Produkte zur richtigen Zeit konzipiert, hergestellt und auch geliefert werden.
Hier gibt es einige ernsthafte Herausforderungen für Führungskräfte. Zu häufig wird Initiative unterdrückt und es wird zu sehr auf finanzielle und andere extrinsische Belohnungen statt auf intrinsische Motivationsquellen gesetzt. Dadurch gehen jegliche Chancen für Innovation durch mangelnde Vision oder den Wunsch nach Kontrolle verloren. Dies sind Mahnungen, falls überhaupt welche nötig wären, dass die meisten Verschwendungen nicht den Menschen, die die Arbeit verrichten, sondern der Gestaltung der Arbeitsumgebung anzulasten sind. Wenn überhaupt eine Schuld auf die Menschen abgewälzt werden soll, dann beginnen Sie mit den verantwortlichen Führungskräften. Besser noch: Konzentrieren Sie sich auf die Systeme, die diese Führungskräfte so ausgebildet haben!
In engem Zusammenhang mit der achten Verschwendung steht das Konzept der psychologischen Sicherheit [28]. Die Menschen werden nicht ihr Bestes geben, wenn sie befürchten, dass dies negative Auswirkungen hat. Teams werden nie ihr volles Potenzial ausschöpfen, wenn die Teammitglieder davon ausgehen müssen, dass neue Ideen kritisch aufgenommen werden. Kaum jemand will eine Herausforderung angehen, wenn Versagen allgemein als etwas angesehen wird, das man fürchten muss. Psychologische Sicherheit ist vor allem ein Teamphänomen, wobei die Führungskräfte hier mit gutem Beispiel vorangehen sollten. Wenn Ihre Teams diese Sicherheit nicht haben und Sie Verbesserungen sehen wollen, dann fangen Sie dort an.