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III. Ergebnis

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Der EuGH wird nach Art. 260 Abs. 1 AEUV feststellen, dass M dadurch gegen seine Verpflichtungen aus Art. 2a der Richtlinie 70/311/EWG, aus Art. 4 Abs. 3 der Richtlinie 2007/46/EG sowie aus Art. 34 AEUV verstoßen hat, dass er die Zulassung von Pkw und das Führen von zuvor in einem anderen Mitgliedstaat bereits zugelassenen Pkw auf öffentlichen Straßen in seinem Hoheitsgebiet verbietet, deren Lenkrad sich jeweils auf der rechten Seite befindet.

1Beim „Fall zur Warenverkehrsfreiheit“ handelt es sich um eine auszugsweise Zweitveröffentlichung von Wienbracke, Nur Linkslenker im Rechtsverkehr?, Verwaltungsrundschau (VR) 2017, S. 275-280. Die dortige Zulässigkeitsprüfung ist aufgrund des hiesigen Zusatzes zur Aufgabenstellung („Bearbeitervermerk: […]“) nicht durchzuführen.

2Sachverhalt und Lösung sind EuGH, Rs. C-639/11, ECLI: EU:C:2014:173 – Kommission/Polen; EuGH, Rs. C-61/12, ECLI:EU:C:2014:172 – Kommission/Litauen und GA Jääskinen, Schlussanträge in den Rs. C-639/11 und C-61/12, ECLI:EU:C:2013:731 – Kommission/Polen bzw. Kommission/Litauen nachempfunden.

3Dazu siehe Wienbracke, VR 2017, S. 275 (276 f.) m.w.N.

4Hierzu vgl. speziell in Bezug auf den vorliegenden Kontext Ahlt/Dittert, Europarecht, 4. Auflage, 2011, S. 158 sowie Schwarze, in: ders. (Hrsg.), EU-Kommentar, 3. Auflage, 2012, Art. 258 AEUV Rn. 30, jeweils m.w.N. aus der EuGH-Rspr. und Letzterer unter Hinweis auf die Nichtigkeitsklage (Art. 263 Abs. 2 AEUV).

5Dazu siehe Wienbracke, Juristische Methodenlehre, 2013, Rn. 61. Dort (Rn. 63 ff.) auch zum lex specialis-Grundsatz, der die Konkurrenz zwischen solchen Normen auflöst, die sich auf derselben Stufe der Normenhierarchie befinden. Das ist in Bezug auf das EU-Primärrecht und das EU-Sekundärrecht freilich gerade nicht der Fall, siehe ders., a.a.O., Rn. 45 ff. m.w.N.

6St. Rspr. des EuGH, siehe nur EuGH, Rs. C-421/12, ECLI:EU:C:2014:2064, Rn. 63 – Kommission/Belgien m.w.N.

7Hinweis: Tatsächlich regeln die genannten Richtlinien nur die Zulassung von Neufahrzeugen. Diese Einschränkung wurde hier jedoch nicht mitgeteilt und in der nachstehenden Falllösung folglich auch nicht berücksichtigt.

8Wienbracke, DVP 2014, 416 (417) m.w.N.

9St. Rspr. seit EuGH, Rs. 7/68, ECLI:EU:C:1968:51, S. 642 – Kommission/Italien.

10Vgl. Classen, in: Oppermann/Classen/Nettesheim, Europarecht, 7. Auflage, 2016, § 22 Rn. 19 unter Hinweis auf Art. 4 (Nr. 7) Zollkodex (nunmehr: Art. 5 Nr. 23 UZK).

11Der Vollzug des „Brexit“ nach Art. 50 EUV steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch aus, siehe Bearbeitervermerk.

12Hinweis: Aufgrund dieses Ergebnisses ist ein näheres Eingehen auf die „großzügige“ Handhabung des grenzüberschreitenden Elements im Rahmen von Art. 34 EUV durch den EuGH (dazu siehe Epiney, in: Ehlers [Hrsg.], Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, 4. Auflage, 2014, § 8 Rn. 15 m.w.N. u.a. aus der EuGH-Rspr.) hier nicht angezeigt.

13EuGH, Rs. C-293/94, ECLI:EU:C:1996:254, Rn. 6 – Brandsma.

14Lux, in: Lenz/Borchardt (Hrsg.), EU-Verträge, 6. Auflage, 2012, Art. 34 Rn. 12.

15So grundlegend EuGH, Rs. 8/74, ECLI:EU:C:1974:82, Rn. 5 – Dassonville.

16Vgl. Schroeder, in: Streinz (Hrsg.), EUV/AEUV, 2. Auflage, Art. 34 AEUV Rn. 40 m.w.N. aus der EuGH-Rspr. Siehe aber B.II.2.c)aa)(2).

17EuGH, verb. Rs. C-267/91 und C-268/91, ECLI:EU:C:1993:905, Rn. 16 – Keck und Mithouard.

18Schroeder, Europarecht, 4. Auflage, 2016, § 14 Rn. 77.

19EuGH, Rs. C-456/10, ECLI:EU:C:2012:241, Rn. 34 f. – ANETT m.w.N.

20EuGH, Rs. C-142/05, ECLI:EU:C:2009:336, Rn. 26 – Mickelsson und Roos m.w.N.

21EuGH, Rs. C-110/05, ECLI:EU:C:2009:66, Rn. 57 – Kommission/Italien m.w.N.

22Vgl. Ludwigs/Sikora, JA 2016, 514 (519), deren Fallbearbeitung ebenfalls an die eingangs der Fn. 2 genannte EuGH-Entscheidung angelehnt ist.

23Ahlt/Dittert (Fn. 4), S. 209.

24Vgl. Epiney, in: Bieber/Epiney/Haag, Europarecht, 12. Auflage, 2016, § 11 Rn. 53.

25EuGH, Rs. 120/78, ECLI:EU:C:1979:42, Rn. 8 – Cassis de Dijon.

26EuGH, Rs. C-110/05, ECLI:EU:C:2009:66, Rn. 60 – Kommission/Italien m.w.N.

27Dazu siehe Haltern, Europarecht, 2. Auflage, 2007, Rn. 1604 ff. m.w.N. u.a. aus der EuGH-Rspr.

28Vgl. Ludwigs/Sikora, JA 2016, 514 (519), deren Fallbearbeitung ebenfalls an die eingangs der Fn. 2 genannte EuGH-Entscheidung angelehnt ist.

29Zur Qualifizierung einer nur selektiv protektionistischen mitgliedstaatlichen Maßnahme als Grundfreiheiteneingriff vgl. speziell zur Warenverkehrsfreiheit EuGH, Rs. C-254/98, ECLI:EU:C:2000:12, Rn. 28 – TK-Heimdienst und im Übrigen Wienbracke, NZA-RR 2016, 113 (119) m.w.N. aus der EuGH-Rspr.

30Dieser wurde ursprünglich als allgemeiner (ungeschriebener) Rechtsgrundsatz des Unionsrechts (Art. 340 Abs. 2 AEUV) entwickelt und ist nunmehr in Art. 5 Abs. 1 Satz 2, Abs. 4 EUV und Art. 52 Abs. 1 Satz 2 EU-GrCh positiviert, siehe Wienbracke, DVP 2014, 416 (417 f.) m.w.N. u.a. aus der EuGH-Rspr.

31Herdegen, Europarecht, 18. Auflage, 2016, § 15 Rn. 14. Zu den Unionsgrundrechten vgl. Haltern (Fn. 27), Rn. 1108.

32Vgl. Wienbracke, EuR 2012, 483 (509) m.w.N. u.a. aus der EuGH-Rspr.

33Ehlers, in: ders. (Hrsg.), Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, 4. Auflage, 2014, § 7 Rn. 130.

34So jüngst wieder EuGH, Rs. C-333/14, ECLI:EU:C:2015:845, Rn. 37 m.w.N. – Scotch Whisky Association.

35Zu diesen Kriterien siehe Hobe, Europarecht, 8. Auflage, 2014, Rn. 712.

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