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IV.

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Der Garten deines Genusses

Verleiht dem Paradiese Glanz.

Das Feuer deiner Entfernung

Entflammt der Hölle Glut.

Zu deinem Gesichte und Wuchse

Hat sich geflüchtet Edens Flur,

Von Tag zu Tage vermehre

Sich ihrer Schönheit Preis!

Wie Quellen fließet mein Auge

Die ganze lange Nacht hindurch,

Und schaut das Bild der Narzisse

In deinem Aug’, im Traum.

Der Frühling hat die Reize

Von deiner Schönheit nur erklärt,

Das Paradies erinnert

Mit jedem Schritt an dich.

Mein armes Herz – es verbrennet,

Und nicht erreicht es seinen Wunsch.

Wär’ sein Verlangen gestillet,

Nicht weinen würd’ es Blut.

Dein Mund erfordert mit Rechte

Von mir das Brand- und Wundengeld.

Du hast die Brust mir verwundet,

Er hat mein Herz verbrannt.

Glaub’ nicht, es seien Verliebte,

Zu unsrer Zeit allein berauscht,

Hast du von frommen Betrachtern,

Die trunken, nichts gehört?

Ha, deine Lippen bezeugen,

Dass der Rubin ein Tropfen ist,

Der von den Gluten der Sonne

Zur Erde niederfällt.

Den Schleier zieh zurücke,

Wie lang wirst du dich noch verhüllen?

Was nützet dich der Schleier?

Zu was verbergen dich?

Dein Gesicht schaute die Rose,

Ha! da entglühte sie voll Scham,

Sie spürte deinen Geruch und

Zerfloss in Rosenwasser.

Aus Liebe deines Gesichtes

Stürzt in das Elend sich Hafis,

Bald wird er sterben, o komm!

Und finde Rettung auf.

Hafis, es gehe das Leben

Nicht ohne Früchte dir vorbei,

Bemüh’ dich und erkenne

Des Lebens großen Wert.

In unserer Prosa würde der Inhalt dieser Ode beiläufig so heißen:

1) Bin ich bei dir, so bin ich im Paradiese, bin ich ferne von dir, so bin ich in der Hölle.

2) Die Reize Edens huldigen den deinen.

3) Mein Auge weint die ganze Nacht aus Sehnsucht nach dem deinigen.

4) Die Schönheit des Frühlings ist ein bloßer Kommentar über die deinige, und die Freuden des Paradieses sind eine schwache Erinnerung gegen die, welche deine Liebe gewähret.

5) Mein Herz ist verbrannt, weil ihm sein heißester Wunsch nicht gewährt wird.

6) Da dein Mund ein wahrer Wüterich und Mordbrenner ist, so mag er freilich auch Kriegssteuer und Brandschatzung fordern.

7) Nicht nur Verliebte, sondern auch fromme Männer sind Trinker.

8) Wenn ihr zweifelt, dass der Rubin nichts als geschmolzene Sonnensglut sei, so seht nur die Lippen des Geliebten an.

9) Entschleiere dich.

10) Rosen entfliehen, weil du sie an Schönheit beschämest.

11) Und Hafis vergeht aus Liebe.

12) Er kennt den Wert des vergänglichen Lebens und will es benutzen.

Der Diwan

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