Читать книгу Der Diwan - Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis - Страница 42

XXXIII.

Оглавление

Es ist zwar unverschämt, mit Tugenden

Sich vor dem Freunde zu prahlen,

O Zunge, schweig! Wiewohl du von

Reinem Arabischen strömst.

Des Angesichts Peri hat sich verstecket,

Aber der Dive des Auges

Hat mit des Staunens Flammen mich verbrannt.

Ei, wie das wunderbar ist!

Du frage nicht, warum des Himmels Kreis

Niedrige Seelen begünstigt?

Gerade Mangel des Verdienstes ist

Ihm der genügende Grund.

Fürwahr! Noch keiner brach auf dieser Flur

Ohne die Dornen die Rose,

Und in die Lampen des Propheten sprühen

Die Funken des Ebileheb.1

Ich kauf nicht um ein halbes Gerstenkorn

Kloster und Stiftsgebäu,

Der Schenke Bank ist meines Doms Gewölb,

Meine Behausung das Glas.

In unsrem Augenlichte glänzet hell

Tochter der Rebe! Dein Reiz

Bald hüllt des Glases Schleierkleid,

Bald Beerengewebe dich ein.

Wenn du für deinen Gram ein Mittel suchst,

Such, was die Herzen erfreuet.

Du findest es in Flaschen voll Wein

Und im sinesischen Glas.

Mein Meister! War ich eh’ nicht an Verstand,

Nicht eh’ an Tugenden reich?

Jetzt aber, da ich ganz betrunken bin,

Lieb’ ich den Mangel von Scham.

Den Wein bring her! Denn dieses Eine ist,

Welches Hafis sich erflehet,

Wenn er des Morgens lange Klage weinet,

Wenn er um Mitternacht fleht.

1Ebileheb, einer der heftigsten und gefährlichsten Feinde Mohammeds.

Der Diwan

Подняться наверх