Читать книгу Mine | Erotischer SM-Roman - Myriam Brixton - Страница 12

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Kapitel 10

Der Mann, den ich zu Mittag im Pub um die Ecke traf, war ein angesehener Steuerberater der Stadt. Ich nannte ihn Freund, wissend, dass ich im Grunde keine wirklichen Freunde hatte. Typen, mit denen ich abhängte, die ihre Füße auf meine Couch legten, um ihre lustigen und traurigen Geschichten mit mir auszutauschen, die gab es in meinem Leben nicht. Auch ich erzählte niemandem meine Gedanken und Wünsche, da es außerhalb der Arbeitswelt ohnehin kaum welche gab. Hatte ich einen Wunsch, dann kaufte ich ihn mir. Ich schuf mir die Welt, die ich haben wollte. Ich war in den besten Jahren, mein Körper war topfit und mein Gehirn arbeitete wie eine High Speed Datenverbindung aus Glasfasern. Ich war eins siebenundachzig groß mit breiten Schultern, einem flachen Bauch, noch immer mehr dunkelbraunen als grauen Haaren und ich wusste um mein markantes Gesicht Bescheid. Persönlichkeitspsychologen hätten mich rasch als glatten A-Typ identifiziert. Meine Feindseligkeit, die diesem Typus zugeschrieben wurde, war nötiger Bestandteil einer aggressiven, kapitalistischen Welt, in der ich gerne die Rolle eines Machthabers einnahm. Mit allem, was dazugehörte.

Als ich in den Pub gelangte, saß Peter Rohman bereits an einem Ecktisch und erwartete mich. Der Grund unserer Treffen war selten der, dass wir den emotionalen Wunsch verspürten, uns zu sehen. Wir tauschten keine privaten Details aus unseren Leben aus. Vielmehr war es so, dass Peter Rohman durch seine Einblicke in die Finanzkraft jeder Menge Unternehmen, mir nützliche Informationen lieferte. Die Heuschrecken brauchten dann nur noch gezielt zuzuschlagen. Peter tat dies diskret und ohne genaue Angaben. Doch wenn man in der Lage war, eins und eins zusammenzuzählen, ergab sich ein klares Bild und Peter erhielt zum Dank ein unauffälliges Kuvert.

Zudem war Peter ein attraktiver Kerl, der in jungen Jahren Zehnkampf trainiert hatte und dessen Körper es ihm bis heute dankte. Peter war großgewachsen, blond mit blauen Augen und einem schälmischen Lächeln. Hie und da zog es uns gemeinsam ins Nachtleben, wo wir als Dark and Light die Aufmerksamkeit der Frauen auf uns zogen.

Es kam vor, dass diese gemeinsamen Touren in einer Hotelsuite endeten. Im Anhang hatten wir dann ein paar Frauen, mit denen wir als Grüppchen eine wilde Nacht verbrachten. Somit kannte ich Peter nicht nur als geschickten Geschäftsmann und Informanten, sondern auch als tabulosen Sexpartner. Über Peters Privatleben wusste ich sonst nichts. Wir waren beide einsame Wölfe, die sich nur dann zusammentaten, wenn es auf Beutezug ging. In der Finanzwelt und in der der Frauen.

Steh auf und kämpf weiter! Meinen ersten Anlauf als Professionelle hatte ich verbockt. Tränen, Trauer und Gefühlsausbrüche waren wohl nicht das, was Freier Nummer eins sich vorgestellt hatte.

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