Читать книгу Mine | Erotischer SM-Roman - Myriam Brixton - Страница 23
ОглавлениеKapitel 21
Als ich meinen Wagen ins Halteverbot lenkte, erinnerte ich mich an den kleinen Stapel Strafmandate, der sich im Handschuhfach ansammelte. Ich sollte wieder einmal alles einbezahlen, bevor lästige Gerichtsschreiben ins Haus flatterten.
Isabell stand erwartungsgemäß nicht unter der Laterne. Ich ärgerte mich trotzdem, auch wenn ich nicht mit ihr gerechnet hatte. Ich traf Dr. Caruso im »Cult« und erfuhr, dass ein Schwung neuer Mädchen geliefert worden war. Mein drittes Bier trank ich daher im »Elisa Galéen« und ließ mich von Alexandra überzeugen, dass sie mir eine kleine Freude bereiten könnte.
Die Woche war schnell vergangen, obwohl ich mit nichts beschäftigt gewesen war. Das Geld hatte es mir ermöglicht, eine ganze Woche zu faulenzen. Ich lebte einfach in den Tag hinein.
Als der Freitag hereinbrach, bereitete ich mich auf den Abend vor. Etwas in mir sagte, dass der Fremde mich suchen würde. Ich wusch mein Kleid im Fluss und hängte es über einen Ast. Ich seifte meine Haare und meinen Körper ein und legte mich zum Trocknen in die Sonne. Selbst meine Schuhe kamen in den Genuss eines kurzen Waschgangs im Fluss. Pünktlich zum Sonnenuntergang machte ich mich auf den Weg. Ich war mir sicher, dass der Mann mich abholen würde. Obwohl mir die Schuhe wehtaten, zog ich sie nicht aus. Ich wollte saubere Füße haben, wenn ich heute Nacht zu ihm ins Bett stieg.
Als ich ihn kommen sah, verspürte ich keine Angst.
Es war Freitag und sie stand da. Isabell, die Freitagsnutte. Ich Blödmann war jeden Tag vorbeigekommen. Hirn und Schwanz hatten sich längst verbrüdert. Ihrer Fraternisierung hatte ich es zu verdanken, dass ich täglich dieselbe Runde drehte! Die Strafmandate waren immer noch nicht einbezahlt. Es war ein neues hinzugekommen und das von heute würde ich auch gleich mit überweisen. Morgen. Ich parkte und ging auf Isabell zu.
»Ich wusste, dass Sie kommen würden.« Ich war frech, weil ich mich stark fühlte. Meine Angst vor diesem Mann war verflogen. Ich war mir sicher gewesen, dass er kommen würde und ich hatte recht behalten. Ich würde mit ihm gehen, ich würde die Prozedur über mich ergehen lassen und ich würde danach fünfhundert Dollar einstecken. Ich wusste, was auf mich zukam. Ich hatte es eine Woche zuvor erlebt und unbeschadet überstanden. Ich war mental darauf vorbereitet und freute mich auf mein Geld.
Blöde Kuh. Dummes Hirn. Scheißschwanz. Wer war hier der Chef? »Ich wusste, dass Sie kommen würden.« War ich wirklich so durchschaubar? Wie kam es, dass dieses Mädchen plötzlich so frech auftrat? Ihr Verhalten war wie ausgewechselt. Sie sah mich mit lebhaften Augen an und schien alles andere als verängstigt zu sein.
Hatte sie womöglich diese letzte Woche ein wildes Leben geführt? Hatte sie Freier empfangen und durch die Erfahrungen ihr devotes Verhalten verloren? Allein der Gedanke machte mich verrückt. Ich wollte diesen Körper nicht teilen! Um keinen Preis! Ich wollte sie für mich alleine haben. Ich fühlte die Wut in mir aufsteigen.
»Komm mit.« Wie beim letzten Mal steuerte ich auf das »Hilton« zu.
Isabell stolperte umknickend hinter mir her.
Es war dieselbe Rezeptionistin der vergangenen Woche. Sie schien uns wiederzuerkennen. Ich bemerkte, wie sie sich unauffällig auf die Zehen stellte und einen Blick auf Isabells Füße warf. Ja, heute hatte sie ihre Schuhe an. Und ja, es waren die gleichen aus Plastik, die sie bereits kannte. Isabell trug auch wieder dasselbe Kleid. Die Lady an der Rezeption sollte sich gefälligst um ihren eigenen Dreck kümmern und endlich die Karte der Juniorsuite herausrücken. Ich hatte etwas zu erledigen.
Freundlich lächelnd unterschrieb ich den Ausdruck der Visakarten Abrechnung und erhielt von einer ebenso freundlichen Rezeptionistin die gewünschte Keycard.
Isabell blickte sich währenddessen im Empfangsbereich des Hotels um und schien von der nonverbalen Kommunikation zwischen mir und der Rezeptionstussi nichts mitzubekommen.
»Isabell«, holte ich sie in die Wirklichkeit zurück und wir begaben uns Seite an Seite zum Lift.
»Wo warst du die ganze Woche?« Ich fragte sie frei heraus, kaum, dass sich die Tür hinter uns geschlossen hatte. Sie reagierte mit einem erstaunten Blick. Ich war wütend und hatte das Recht, zu erfahren, was sie die letzten sieben Tage getan hatte.
Warum wollte er wissen, was ich die vergangenen sieben Tage gemacht hatte? Hatte er mich irgendwo gesehen, wo ich nicht sein durfte? Hatte er mich womöglich nahe der Fabrik gesehen? Hatte er mein Versteck entdeckt?
»Waren Sie in der alten Fabrik?«
In meinem Kopf breitete sich ein großes Fragezeichen aus. Was sollte ich in einer Fabrik zu tun haben? Sah ich aus wie jemand vom Fließband? Konnte jemand vom Fließband die Juniorsuite mieten und fünfhundert Dollar für einen Fick auf den Tisch legen?
Und allem voran wollte ich keine Gegenfrage sondern eine Antwort. Ich baute mich vor ihr auf. Ihre Frechheit würde ich ihr schnell austreiben.
»Ich war die ganze Woche zu Hause. Sie haben mir so viel Geld gegeben, dass ich nichts zu tun brauchte.« Meine Stimme war zu einem Stimmchen geworden und meine Euphorie war dahin. Ich hoffte nur, dass er mich nicht nahe meinem Loch gesehen hatte. Die Fabrik war schon lange stillgelegt. Wieso hätte er sich gerade dort herumtreiben sollen?
»Du hattest keine anderen Männer?«
»Nein.«
Ich fühlte, wie mein Körper sich entspannte und die Wut aus meinen Poren wich. Ich vergaß die sonderbare Frage über die Fabrik und freute mich auf Isabell. Auf mein kleines Juwel, das ich in wenigen Augenblicken dem nächsten Schliff unterziehen würde.
Ich begriff nicht ganz, was ihn so wütend gemacht hatte, aber meine Antwort schien ihn zufriedenzustellen. Ich erhielt mein obligatorisches Glas Staub mit Kugeln und spülte es mit wenigen großen Schlucken hinunter. Ich hoffte, dass das Getränk meine gute Laune wieder zurückholen würde.
Er füllte mir nach und während er mit mir anstieß, nannte er erstmals seinen Namen. Mein Kunde hieß Jonathan.
Jonathan nahm mir das Glas aus der Hand und stellte es auf den Tisch. Mit beiden Händen fuhr er durch mein Haar und ließ es über meine Schultern fallen. Seine Augen glitten über meinen Körper. Seine Finger folgten ihnen. Über mein Gesicht, den Hals entlang tastete er sich nach unten. Jonathan erspürte meine nackten Brüste unter dem Kleid. Er schloss die Augen und seine Berührungen wurden energischer. Mit einem Griff zog er mir das Kleid über den Kopf. Ich stand in Schuhen und Slip vor ihm. Jonathan atmete tief ein. Seine Hände fassten nach allem: nach meinen Brüsten, nach meiner Hüfte, nach meinem Bauch, nach meinem Po, nach meinem Gesicht. Jonathans Hände waren überall. Er hob mich hoch und trug mich zum Bett. Ich sah ihm zu, wie er sich entkleidete und sein großer, steifer Schwanz zum Vorschein kam.
Jonathan küsste meinen Hals und leckte sich langsam zu den Brüsten hinab. Er saugte an meinen Brustwarzen und krallte sich an meinen Hüften fest. Immer wieder verließ ein Schnauben seinen Rachen. Es schien, als würde er sich in eine andere Dimension begeben. Irgendwohin weit fort, in eine Welt aus Voodoo und Beschwörung. Ich ließ es mit mir geschehen. Es war mir egal und ich dachte nur noch an die fünfhundert Dollar.
Isabell stand in ihrem billigen Kleid vor mir. Sie war wunderschön. Mein einziger Gedanke kreiste um ihre Penetration. Ich nannte ihr meinen Namen. Sie durfte es wissen. Isabell sollte wissen, dass es ein Jonathan war, der sie in diese fantastische Welt entführte. In diese Welt, aus der es kein Zurück gab, in der man für immer bleiben wollte. Ich küsste Isabell am Hals und meine Hände berührten ihre Brüste, die sie unter dem dünnen Kleidchen für mich bereithielt. Sie trug keinen BH. Ihre harten Knospen zwischen meinen Fingern zu spüren, war wie ein Schuss mitten ins Gehirn. Brain off.
»Steht das Hirn, steht der Schwanz«, hatte Katharina einmal gesagt. Katharina war ein gutes Mädchen gewesen. Aber das, was ich nun in den Händen hielt, fühlte sich an, als würde ich Sex neu definieren. Ich zog Isabell das Kleid über den Kopf und trug sie ins Bett.
Ihr Körper war ein Wunder der Natur. Alles an ihr war fest und durchtrainiert. Sie wirkte wie ein junges Rennpferd, das anmutig und vor Kraft strotzend darauf wartete, in die Startbox geführt zu werden.
Ein leichter Flaum umspielte ihren Nabel. Isabell roch nach frisch gebadeter, junger Frau. Meine Hände, mein Mund, mein Schwanz – alles war darauf programmiert, über das Mädchen herzufallen.
Die Sekunden, die ich benötigte, um meine Hose zu öffnen, schienen endlos. Ich schob ihr Höschen zur Seite, drang in sie ein und spritzte bereits nach wenigen Stößen ab. Ich verhielt mich wie ein Teenager, der sich keine drei Minuten im Griff hatte. Als ich imstande war, die Augen zu öffnen, lag Isabell neben mir und sah mich an.
Jonathan hatte es wieder mit mir gemacht. Ich lag neben diesem Mann und beobachtete ihn, wie er langsam zu sich kam. Als er die Augen öffnete, kreuzten sich unsere Pupillen und keiner wusste vom anderen, was er dachte. Wir waren uns vollkommen fremd und doch war mir nie ein Mensch so nahe gekommen.