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Eltern werden ist … Change!

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Wenn wir Eltern werden, ist das wie eine Reise in ein unbekanntes Land – dort wird vieles anders sein als in der »alten Welt«. In der Berufswelt sprechen wir von »Change«.Tatsächlich hilft »Change-Management« dabei, vom Paar zur Familie zu werden. Manchmal freuen wir uns so sehr, dass die Schmetterlinge in unserem Bauch tanzen. Oder wir sorgen uns, wenn wir an unser Kind denken – beides darf sein. Viele erleben typische Phasen, in denen die Erfahrungen aus dem Change-Management helfen13.

 Schock – Wir sind schwanger! Neben der Freude ist das oft auch ein Schock, denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wie soll das alles werden? Schaffen wir das? Und wo bleibe ich bei alldem? Wer solche Fragen zulässt, hat es einfacher. Denn es wird sich einiges ändern!

 Verneinung und Trauer – Auf den Schock können heftige Abwehr und Trauer folgen. Es wird klar: Es gibt keinen Weg zurück. Was auch passiert, wir werden immer Vater sein – und auch einige Freiheiten verlieren.

 Abschied und Akzeptanz – Wenn wir so weit sind, das Alte loszulassen, können wir die Veränderung annehmen und neu nachdenken. Wie gehen wir es an? Was ist unser Ziel? Wie wollen wir als Familie leben? Was sind die nächsten Schritte? Jetzt sollten wir den Schwung nutzen, aktiv werden, planen und machen.

 Ausprobieren – Ja, Trial und Error ist total o. k. Wir dürfen uns informieren, bei anderen abgucken und unsere eigenen Lösungen finden. Alles ist erlaubt, auch Fehler! Denn jede Familie ist anders.

 Integration – Jetzt läuft’s! Wir haben Kurs Richtung Familie aufgenommen. Wichtig: Immer wieder Feedback-Schleifen einbauen und gemeinsam überlegen: Was hat funktioniert? Was hat sich gut angefühlt? Was machen wir ab jetzt anders?

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Veränderungen lösen nicht immer sofort Euphorie aus: Die Veränderungskurve nach Elisabeth Kübler-Ross zeigt die verschiedenen Phasen des Übergangs.

Um den Baby-Change gut meistern zu können, kann es helfen, die Frage nach der persönlichen »Unternehmenskultur« zu stellen, sprich:

Wie ticken wir als Paar? Sind wir eher die Informationsjunkies oder wollen wir eher erst mal Ruhe für uns? Sprechen wir mit möglichst vielen Menschen darüber oder klären wir das erst mal im kleinen Kreis? Sind wir religiös, spirituell oder wissenschaftlich gepolt – und was brauchen wir für diese Neigungen?

Was können wir als Paar gut (Gefühle zeigen, Konflikte lösen, Aufgaben verteilen, Termine einhalten) – und wo brauchen wir eher Unterstützung, weil wir es nicht so gut können und noch üben müssen?

Wo ticken wir gleich (wir lesen gern biologische Fakten zur Schwangerschaft), wo ticken wir unterschiedlich (vielleicht möchte der eine für ein gesundes Kind beten, der andere singen, wieder jemand anderes vielleicht doch einen vierten Ultraschall)? Und wie können wir einen gemeinsamen Weg finden?

Menschen, Paare und Familien sind einzigartig. Niemand muss einer einzigen Norm entsprechen und jeder hat das Recht, Schwangerschaft, Geburt und Familienleben so zu gestalten, wie es sich gut anfühlt. Dazu gehört auch, die Unterschiede als Paar sowohl nach außen als auch zwischen den Partnern wahrzunehmen und anzuerkennen. Sie sind keine Bedrohung, im Gegenteil: Erfolgreiche Teams setzen sich aus unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammen. Es kann hilfreich sein, wenn im Paar einer eher der nüchtern-sachliche Fakten-Checker ist, während der andere sich eher bei den »weichen», emotionalen Themen zu Hause fühlt. Man kann Unterschiede auch als Bereicherung sehen und sich darüber freuen.

Überhaupt das Freuen! Ebenso wie es keinen Freu-Zwang gibt, dürfen wir die Freude kultivieren. Von Antoine de Saint-Exupéry kennen wir das Zitat: »Wenn du ein Schiff bauen willst, dann lehre die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.« Wir können die Schwangerschaft nutzen, um uns viel und ausgiebig über unser Babyprojekt zu unterhalten, uns konkret vorzustellen, wie unser Leben mit Kind sein wird und wie wir es uns so gestalten, dass es richtig Spaß macht. Und wir können Erfolge feiern! Denn mit der Zeit werden wir merken, dass unser Change-Management wirkt. Wir werden sicherer, bekommen ein klareres Bild und wachsen als Team zusammen. Es ist wichtig, dass wir das feiern – warum eigentlich nicht jede Woche, an einem festen Wochentag mit einem Kinoabend oder einem besonderen Abendessen? Herzlichen Glückwunsch! Wir sind wieder um eine Woche Babyabenteuer reicher und wir wissen: Das war erst der Anfang. Ab dem vierten Monat wird vieles konkreter und unser Babyprojekt nimmt so richtig Fahrt auf.

DEIN CLAN

Vertraute Menschen und Profis

Zu Beginn der Schwangerschaft erscheint vieles noch unbekannt und unsicher. Gesprächspartner helfen dabei, zu verarbeiten, was da mit dem eigenen Leben passiert. Wir beginnen am besten mit nahen Vertrauten, denen wir uns mit allen Gefühlen, auch mit Zweifeln und Sorgen, zeigen können. Aber es kann auch ein Profi wie ein Coach, ein Familienberater, die Hebamme oder ein Therapeut sein. Denn alle Dinge, die wir aussprechen, kann unser Gehirn besser verarbeiten, so bleiben wir handlungsfähig.

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