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Gemeinsame Spaziergänge: Eine Runde drüber reden
ОглавлениеViele Eltern nutzen die Schwangerschaft, um neue Gesprächsformate auszuprobieren und in den Alltag einzubauen, beispielsweise Spaziergänge durch Parks und Grünanlagen. Schnell zeigt sich: Im Gehen denkt und redet es sich anders. Wir hören besser zu, kommen leichter auf neue Gedanken und können uns vom Arbeitstag entspannen. Warum also nicht beispielsweise am späten Nachmittag noch einmal zu einem Spaziergang aufbrechen? Hierbei können wir einfach das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Bewegung an der frischen Luft bringt uns und unsere Körperfunktionen auf Trab, wer den Tag mit Arbeiten in geschlossenen Räumen verbracht hat, freut sich über eine Extradosis Sauerstoff. Und das Tandem aus Vater und Mutter kann Team Building immer gut gebrauchen. Also brechen wir gemeinsam auf und nutzen die Zeit an der frischen Luft, um uns auszutauschen, zu planen und uns unser gemeinsames Familienleben auszumalen. Sparen wir nicht die kniffligen Themen aus, aber vergessen wir nicht, die positive Seite unserer Zukunft vor unseren Augen lebendig werden zu lassen. Fragen wir uns: Wie wollen wir leben?
Auch durch die Auswahl unserer Ziele und Routen können wir etwas gewinnen. Wie wäre es, wenn wir mal bewusst gemeinsam Baby-Orte auschecken? Wo war noch einmal diese hübsche Kita mit dem tollen Garten? Lass uns dieses Geburtshaus doch noch einmal anschauen. Hatten wir nicht einmal von einem Eltern-Café im Nachbarviertel gehört? Im Gemeindehaus ist Flohmarkt mit Kinderklamotten … Das Spektakel schauen wir uns an! Vielleicht bekommen wir da einen super Babysitz und treffen nette Leute mit Kindern. Wenn wir so unterwegs sind, können wir viele hilfreiche Dinge gleich miterledigen – und gemeinsam jede Menge Spaß haben! Wem es nur ums Reden geht, für den ist der Spaziergang ohne Geld und Handy eine coole Variante. Profis lassen beides konsequent zu Hause. Denn so können wir sicherstellen, dass wir wirklich eine ordentliche Strecke laufen und miteinander reden – und nicht bei der nächsten Gelegenheit im Café landen und in den Konsum- und E-Mail-Check-Modus verfallen. Wer unterwegs schwach wird und doch noch einen Kuchen essen möchte, der besucht nach dem Spaziergang einfach das Lieblings-Café und lässt anschreiben.
Übung: Dialogspaziergänge
Aus dem Führungskräfte-Training hat Klaus die Idee vom Dialogspaziergang mitgebracht. Coaches schwören auf diese Gesprächsform, weil man so ganz einfacher zu einem Gespräch »mit Tiefgang« kommt, viel über einander erfährt und sich jeder Teilnehmer gehört und verstanden fühlt.
Warum dieses Format nicht ausprobieren, um das Familienteam zu stärken? Und das geht so: Wenn wir in einer schönen und ruhigen Umgebung angekommen sind, in der es sich gut reden lässt, stellen wir einen Timer auf zehn Minuten. Jetzt erzählt die erste Person zehn Minuten lang von ihrem Tag. Sie antwortet dabei ausschließlich auf zwei Fragen: »Was habe ich heute erlebt?« und »Wie habe ich mich dabei gefühlt?« Die zweite Person hört in dieser Zeit einfach nur zu (auch wenn der ersten Person mal für einige Zeit nichts einfällt) und berichtet anschließend fünf Minuten lang, was sie gehört hat.
Anschließend tauschen beide die Rollen und es gibt einen zweiten Dialogdurchgang. Zum Abschluss tauschen sich beide Parner über den Dialogspaziergang und das Gehörte aus. »Wie hat es sich angefühlt, so miteinander zu sprechen?« »Was habe ich über dich und über uns erfahren, was für mich neu war?« »Was hat mich bewegt?« Auf dieser Grundlage lässt sich gut gemeinsam weitersprechen und planen.
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Nutzt die Schwangerschaft, um euer Familienteam stark aufzustellen!
Team Building zu zweit
Aus dem Change-Management wissen wir: Veränderungen sind aufregend und bringen immer auch Spannungen ins Team. In unserem Babyprojekt können wir unser eigener Coach sein und unser eigenes Team Building machen.
So geht’s: Suchen wir uns einen schönen, ruhigen Ort, vielleicht unsere Lieblingssofaecke und beginnen still jeder für sich. Halten wir einen Moment inne und nehmen wir ein paar ruhige Atemzüge: Wie fühle ich mich jetzt in diesem Augenblick? Was fühlt sich gut an? Gibt es etwas, das mich stresst, schmerzt oder mir fehlt? Was brauche ich?
Schauen wir jetzt positiv auf unseren Tag: Was habe ich heute gut gemacht? Worauf bin ich stolz? Womit bin ich zufrieden? Machen wir ein Projekt daraus, uns jeden Tag gegenseitig zu loben: Was hat meine Partnerin toll gemacht? Wofür möchte ich ihr danken? Es ist gut, wenn ich es ihr sage. Es wird ihr guttun und das spürt auch das Baby.
Wie fühlt es sich an, wenn meine Partnerin sich bei mir bedankt? Oft sind es Kleinigkeiten, mit denen wir einander helfen und es tut so gut, das zu erfahren.
Nun fragen wir uns gegenseitig: Wie fühlst du dich? Was brauchst du, was ich dir geben kann? Wenn wir antworten, sprechen wir von uns und beschreiben, was uns helfen würde. Wir verwenden Ich-Botschaften: »Ich fühle mich heute angespannt. Mir würde es helfen, wenn ich in Ruhe ein Bad nehmen könnte.« Vorwürfe sparen wir uns, denn sie helfen nicht weiter. Es reicht, wenn wir bei uns bleiben und sagen, was wir brauchen.
Nun bleibt noch Zeit für konkrete Pläne und To-dos: Was steht an? Was müssen wir in den nächsten Tagen bedenken und organisieren? Wer macht was?
Zum Schluss können wir uns noch einmal mit unserem Baby verbinden. Vielleicht mag es deine Partnerin, wenn du ihr die Hände sanft auf den Bauch legst. Sprecht mit eurem Baby und darüber, wie ihr euch euer gemeinsames Leben vorstellt. So entstehen Bilder, die euer Familienteam stärken und euch ein Ziel geben.