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6 Die Blattläuse Heimtückische Pflanzenvampire

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Wissenschaftlich Häufigkeit Lieblingsort
Aphidoidea Rosenbeete

Rund 850 Blattlausarten existieren in Mitteleuropa. Jeder Stadtmensch, der Pflanzen anbaut, hat bereits mit der Überfamilie der Aphidoidea und ihren Fressgewohnheiten Bekanntschaft gemacht. Schamlos stechen sie unsere grünen Schützlinge an und saugen den zuckerhaltigen Pflanzensaft aus ihnen heraus. Zurück bleiben verkrüppelte oder zusammengerollte Blätter und abgefallene Knospen.

Als wäre dies nicht schlimm genug, vermehren sich die Pflanzenvampire auch noch rasend schnell: Dank Jungfernzeugung (Parthenogenese) wächst – unter idealen Bedingungen – schon innerhalb einer Woche eine neue Generation heran! Parthenogenese ist eine Form der eingeschlechtlichen Fortpflanzung, bei welcher der Nachwuchs aus unbefruchteten Eiern entsteht.

Obwohl beim Pflanzenfreund verhasst, sind Blattläuse ein wichtiges Glied in der Nahrungskette und stellen für unzählige Vogel- und Insektenarten eine unverzichtbare Nahrungsquelle dar. Die gute Nachricht: Starken Pflanzen können die Blattläuse wenig anhaben. Daher gilt es, regelmäßig zu düngen und auf die richtige Sonnendosis, also den optimalen Standort, zu achten.

Blattläuse sind auf die Aminosäuren im Pflanzensaft angewiesen, können aber nicht so viele Kohlenhydrate aufnehmen. Deshalb scheiden sie Honigtau aus, der wiederum bei Ameisen heiß begehrt ist. Sie halten sich regelrechte Blattlausfarmen und melken die Tierchen regelmäßig!

Falls sich doch mal Blattläuse in den eigenen Garten oder auf den Balkon verirren, können sie bei kleineren Mengen per Hand abgesammelt werden. Wem das zu mühsam ist, der kann die Plagegeister mit einem Wasserstrahl abspritzen. Auch Artenvielfalt wirkt Wunder gegen Blattläuse: Florfliegenlarven, Marienkäfer und Raubwanzen haben die Plagegeister zum Fressen gern. Chemische Lösungen sind hingegen problematisch, da mit dieser brachialen Strategie auch Nützlinge mit ins Verderben gerissen werden.


© gordzam/Fotolia

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