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3 Die Bettwanze Blutlüsterner Bettgenosse

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Cimex lectularius Betten

Zum Glück sind Bettwanzen hierzulande aufgrund guter Hygienestandards kaum mehr verbreitet, doch durch Urlaubsreisen oder Antiquitäten können wir uns die Plagegeister trotzdem einfangen. Ein Schädlingsbekämpfer schätzt, dass es 2016 allein in Berlin etwa fünftausend Bettwanzen-Einsätze gab – rund zwei Drittel in Hotels und Hostels.

Knapp neun Millimeter beträgt ihre Körperlänge, charakteristisch sind die sechs Beine, die flache Körperform und die rotbraune Färbung. Wie der Name sagt, bewohnen die Wanzen mit Vorliebe Betten und Matratzen. Aber auch in Ritzen, hinter Tapeten, Fußleisten oder Lichtschaltern fühlen sie sich wohl.

Der Geruch, die Wärme und der Atem von uns Menschen locken die Tiere an, sie ernähren sich ausschließlich von Blut. Die Insekten stechen ihren Rüssel häufig mehrmals ein, bis sie ein passendes Blutgefäß gefunden haben. So entsteht die typische Wanzenstraße – in einer Reihe angeordnete rote Stellen. Da die Fieslinge nachtaktiv sind, werden sie oft erst zu spät bemerkt.

Blutspuren auf dem Bettbezug, ein süßlicher Geruch, tote Wanzen oder kleine schwarze Punkte (Kot) künden von ihrer Präsenz. Bisher konnte den Tieren nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden, dass sie Krankheiten übertragen, dennoch sollten Wanzenbisse mit rezeptfreien Salben oder Medikamenten behandelt werden.

Entdeckt man die Biester im eigenen Heim, führt übrigens kein Weg am Kammerjäger vorbei. Selbst wenn Sie mit bloßem Auge keine Tiere mehr finden, können sich überall noch die winzigen Eier verstecken, denn an einem Tag legt ein Weibchen bis zu zwölf neue Eier!

Im Juni 2017 missbrauchte ein Mann im US-Bundesstaat Maine die Parasiten für einen Racheakt. Als ein Rathausbeamter ihm – wahrscheinlich bei einem Bettwanzenproblem – nicht weiterhelfen wollte, entließ der Mann einen Becher voller Bettwanzen in die Freiheit. Das Rathaus musste daraufhin evakuiert werden.


© smuay/Fotolia

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