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Ein langsamer Start

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Der Aufstieg des Neoliberalismus verlief langsam, widersprüchlich und nicht linear. In den ersten Jahrzehnten verzeichnete er wenige Erfolge. Hayek wurde 1931 vom britischen Ökonomen Lionel Robbins nach London geholt und versuchte erfolglos, sich als Gegenspieler des neuen Starökonomen Keynes zu etablieren, der in Cambridge seinen »Circus« um sich geschart hatte.

Doch länderübergreifend konnten die ersten Neoliberalen durchaus Erfolge erzielen. Ein frühes Beispiel ist das Genfer Hochschulinstitut für Internationale Studien (Institut des Hautes Études Internationales), das 1927 von Neoliberalen gegründet wurde (siehe auch Abb. 1). Der Kreis um das Institut wird auch als Genfer Schule bezeichnet.8 Das Institut veranstaltete eine Serie von internationalen Konferenzen, auch im Rahmen des Völkerbunds. Diese Konferenzen dienten der Diskussion einer neuen Weltwirtschaftsordnung. Im Anschluss daran kam es im August 1938 in Paris zu dem später so genannten Walter-Lippmann-Colloquium (Abb. 1). Bei diesem Treffen gaben sich die Versammelten die Selbstbezeichnung Neoliberalismus, der Begriff wurde von ihnen bis in die 1970er-Jahre verwendet.

Die weitere Geschichte dieses Begriffs ist bemerkenswert. Ab den 1980er-Jahren waren Grundbestandteile des neoliberalen Denkens fest etabliert und hatten so weit das politische und wirtschaftliche Denken durchdrungen, dass man schließlich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen konnte oder nicht mehr sehen wollte – der Begriff wurde jedenfalls aufgegeben. Noch etwas später, als die neoliberale Bewegung in ihrer Gesamtheit erkannt und kritisch analysiert wurde, bestritten die Gründerväter und deren Enkelinnen und Enkeln, dass es so etwas wie Neoliberalismus überhaupt gebe.9 Diese Meinung wird auch heute noch von einer Elite in der Politik und in der Wirtschaft vertreten.

Wir wollen unsere Zukunft zurück!

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