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Kapitel acht.

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Als Floyd am nächsten Morgen aufwachte saß der alte Mann wieder auf dem Stuhl neben dem Bett. Er trug noch immer die gleiche Kleidung, aber diesmal war er barfuß. Neben dem Bett waren wieder Früchte, Tomaten und diesmal Wasser. Der alte Mann hatte sich gewaschen und die weißen Haare gebürstet. Die Haare waren diesmal nicht zu einem Zopf zusammen gebunden, sondern hingen offen und ein wenig durcheinander von seinem Kopf herab. Floyd setzte sich auf das Bett und sagte zu dem Mann: "Guten Morgen". Dann verschlang er gierig das Essen auf dem Nachttisch. Der Mann holte den Notizblock und den Stift aus seiner Hosentasche. Er schrieb einen längeren Text auf den Notizblock und übergab diesen dann an Floyd. Floyd las den Text, der wieder in englisch geschrieben war, aufmerksam durch: Guten Morgen, Floyd. Ich hoffe dir geht es heute Morgen besser. Ich verrate dir nicht meinen Namen, weil es keine große Bedeutung hat. Du scheinst Hilfe zu benötigen und ich möchte dir helfen. Ich wohne hier abgeschieden schon mehrere Jahre. Ich möchte dir nur mitteilen, dass du in Südschweden bist und ich dich auf der Straße gefunden habe. Du warst bewusstlos und ich habe dich hierher gebracht. Ich habe schon längere Zeit keinen Menschen mehr getroffen, denn ich wohne hier abgeschieden und lebe von meinen eigenen Erträgen. Floyd kamen direkt einige Fragen durch den Kopf, die er sofort stellte: "Warum wollen Sie mir nicht ihren Namen verraten? Was wissen Sie über mich? Warum leben Sie hier alleine und warum reden Sie nicht mit mir? Das ist mir unheimlich." Der alte Mann hatte diese Fragen wohl erwartet, denn er zeigte keine Regung und keinerlei Absicht diese Fragen zu beantworten. Stattdessen starrte er Floyd an. Einige Minuten schwiegen beide sich an. Floyd ergriff dann wieder das Wort: "Was wissen Sie über mich? Haben Sie meine Sachen durchsucht? Hat ihnen der Zettel in meinem Portemonnaie etwas über mich verraten?" Weiterhin schwieg der alte Mann. Floyd ertrug es nicht länger und rannte aus der Hütte, dabei schlug er die Tür hinter sich zu. Er schrie so laut er konnte als er aus der Hütte kam. Dann sank er zu Boden und vergrub sein Gesicht zwischen seinen Beinen. Kurze Zeit später spürte er eine Hand auf seiner Schulter, die ihn zurückzucken ließ. "Fassen Sie mich bitte nicht an" schrie Floyd den Mann an.

Floyd bemerkte, als er den Mann anschaute, dass dieser heftig am ganzen Körper zitterte. Es war nicht kalt draußen. Die Sonne schien und es war ein warmer Sommertag. Floyd realisierte in diesem Moment, dass er möglicherweise zu forsch gewesen war und der Mann nun wohl verängstigt war. Der alte Mann hörte nicht auf zu zittern und Floyds Wut wandelte sich in Mitleid um. Er wusste immer noch nicht warum der alte Mann hier alleine wohnte, aber es wird wohl einen Grund dafür geben. Eventuell hatte der alte Mann traumatische Erlebnisse gehabt und sich deshalb von Menschen zurückgezogen. Aber anscheinend hatte der alte Mann verlernt mit Menschen zu kommunizieren und die Situation hatte ihn deshalb überfordert. Floyd stand auf und versuchte den Mann zu beruhigen: "Es tut mir leid, wenn ich Sie angegriffen habe. Aber die momentane Situation belastet mich sehr. Scheinbar bin ich in Südschweden und weiß nicht wie ich hierher gekommen bin. Ich habe nicht einmal genügend Geld um wieder zurück nach München zu kommen. Haben Sie eventuell ein Telefon, das ich benutzen könnte?" Der alte Mann hatte aufgehört zu zittern und holte nun, sichtlich bewegt, den Notizblock sowie den Stift wieder hervor. Er schrieb auf den Notizblock und gab diesen wieder an Floyd. Auf dem Notizblock stand: "Ich habe mehrere Jahre nicht mehr mit Menschen gesprochen. Es tut mir Leid, dass ich dich anscheinend nicht korrekt behandele. Aber leider muss ich dir mitteilen, dass ich kein Telefon habe. Ich lebe hier vollkommen abgeschieden ohne Strom und Telefon. Die nächste Stadt ist mehrere Kilometer entfernt." Floyd atmete tief ein und sank danach wieder zu Boden. Er saß hier fest. Sein Smartphone funktionierte nicht, der alte Mann hatte kein Telefon, kein Strom und die nächste Stadt war mehrere Kilometer entfernt. Mit seinen Händen massierte er seinen Kopf, denn er bekam wieder Kopfschmerzen. Gleichzeitig versuchte er einen kühlen Kopf zu bewahren. Er konnte niemanden kontaktieren, um ihn abzuholen. Die einzige Möglichkeit, die er hatte, war in die nächste Stadt zu wandern.

Langsam raffte er sich wieder auf und sagte diesmal sehr ruhig zu dem alten Mann: "Ich werde mich jetzt ein wenig hinlegen und mich ausruhen. Ich muss überlegen wie es nun weiter gehen soll." Dann ging Floyd in die kleine Hütte und sah dabei wie der alte Mann in das andere Haus ging. Anschließend ließ er sich auf das Bett fallen. Er holte das Smartphone aus seinem Rucksack. Leider hatte er kein Aufladegerät in dem Rucksack finden können. Es würde ihm sowieso nicht helfen, da es in dieser Hütte keinerlei Steckdosen gab. Dennoch versuchte er das Smartphone wieder einzuschalten, aber jegliche Versuche blieben erfolglos. Die Batterie des Smartphones war vollkommen leer. Er beobachte das Smartphone eingehend von allen Seiten. Es war ein sehr robustes Telefon. Es sah so aus als ob es für das Leben in der Natur konzipiert worden ist. Floyd behandelte das Telefon jedoch mit Vorsicht, denn er wollte es nicht kaputt machen. Warum waren alle seine Kontakte gelöscht? Warum war keine SIM-Karte in dem Telefon? Warum hatte er kein Aufladegerät dabei? Lange betrachte Floyd das Smartphone, aber er konnte nichts finden, was ihm helfen konnte.

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