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Kapitel vier.

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Am nächsten Morgen wachte Floyd auf und krabbelte aus dem Zelt. Auch an diesem Tag regnete es nicht und das Wetter war angenehm warm. Ihm war sehr übel und das erste, was er an diesem Morgen tat war sich in einem Gebüsch zu übergeben. Floyd trank möglichst viel aus dem Bach nebenan. Dies gab ihm wieder ein wenig mehr Kraft und beseitigte auch ein wenig seine Magenschmerzen. Er musste weitergehen, denn er konnte hier nicht bleiben. Dennoch hatte Floyd Zweifel, denn er wusste nicht, ob er wieder einen Bach wie diesen finden würde und ein weiteres Problem war, dass er keine Flasche zum Auffüllen in seinem Rucksack hatte.

Nachdem Floyd also das Zelt abgebaut hatte, beschloss er entlang des Baches zu wandern. Drei Tage lang ernährte sich Floyd nur von Ameisen, Insekten, Beeren und dem Wasser vom Bach. Er fühlte sich von Tag zu Tag schwächer. Doch am dritten Tag endete der Bach und er kam schließlich an einen Weg. Die Entdeckung des Weges war ein Lichtblick und gab ihm wieder mehr Kraft. Es war ein kleiner Weg und keine Straße, auf dem regelmäßig Autos fuhren. Dennoch wusste er, dass der Weg womöglich an ein Dorf oder eine Stadt angebunden sein könnte. Er wusste nicht, ob er rechts oder links gehen sollte und beschloss deshalb eine Münze aus seiner Brieftasche zu werfen, um ihm die Entscheidung abzunehmen. Bei Kopf sollte er rechts gehen und Zahl sollte für links stehen. Die Münze zeigte Kopf und so ging Floyd nach rechts. Durch die Entdeckung des Weges motiviert ging Floyd los, doch nach zwei Stunden überkam ihm wieder eine Panik. Wie konnte er nur so kurzsichtig sein. Er brauchte Wasser und hatte vollkommen vergessen, dass er ein letztes Mal vom Bach trinken sollte bevor er sich auf den Weg machte. Deshalb ging er nochmals dorthin, wo der Bach und der Weg sich begegneten. Seine Armbanduhr zeigte im Moment 18:45 Uhr und deshalb entschied sich Floyd hier an dem Ende des Baches, dort wo er den Weg gefunden hatte, zu übernachten. Es wäre besser, wenn er sich erst morgen früh wieder auf den Weg machen würde. Er baute das Zelt auf, trank vom Fluss und aß einige Beeren und Insekten. Er hatte in den letzten Tagen drastisch abgenommen, zumindest fühlte er sich um einiges dünner und schwächer. Außerdem hatte er angefangen zu beten. Normalerweise war er kein gläubiger Mensch. Er ging nur selten in die Kirche. Doch in dieser Situation hatte er angefangen zu Gott zu beten. Er war sehr froh darüber den Weg gefunden zu haben, aber dennoch wusste er nicht, ob seine Kräfte reichen würden bis in das nächste Dorf oder die nächste Stadt zu kommen. An dieser Nacht war keine einzige Wolke am Himmel und so hatte Floyd ein Himmel voller Sterne über sich, auf die er hinaufblickte. Der Sternenhimmel offenbarte ein Blick auf das Universum und war so klar, dass Floyd anfing zu weinen. Es war ein Mix aus Trauer um seine Situation, aber auch Hoffnung auf Besserung durch den gefundenen Weg, die ihn zum Weinen brachte. Morgen früh wird alles besser, morgen früh wird er ein Dorf oder eine Stadt finden, wo die Menschen ihm helfen und ihn unterstützen werden. Dies sprach er sich zu. In diesem Moment realisierte Floyd, wie wichtig doch Mitmenschen sind. So schlief er müde und schlapp in seinem Zelt ein mit der Hoffnung, dass der morgige Tag besser wird. Am nächsten Tag wachte Floyd durch laute Geräusche geweckt um 6:31 Uhr auf. Draußen war ein lautes Schnauben zu hören, aber Floyd konnte nicht feststellen, um welches Tier es sich handelte. Möglicherweise war es ein Wolf oder ein Bär. Er hatte große Angst, aber dennoch versuchte er sich möglichst ruhig in seinem Zelt zu verhalten. Für einen Moment hielt er auch die Luft an und versuchte so ruhig zu atmen wie es nur möglich war. Nach etwa zwanzig Minuten war kein Schnauben mehr zu hören und deshalb öffnete Floyd sehr langsam und vorsichtig den Reißverschluss vom Zelt, um herauszugucken.

Draußen war kein Tier zu sehen und aus diesem Grund ging Floyd auf Zehenspitzen hinaus aus dem Zelt. In der Nähe des Zelts waren Tatzen-Spuren ersichtlich. Leider fehlten ihm die Kenntnisse und so konnte er nicht entscheiden, um welches Tier es sich handelte. Die Spuren waren mittelgroß, deshalb war es schwierig festzustellen, ob es sich um Pfoten von einem Bär, einem Wolf oder einem anderen Tier handelte. Aber eines war ihm klar, es war eine Spur eines Tieres und keines Menschen. Floyd versuchte ganz ruhig zu bleiben, doch sein Herz hörte nicht auf zu rasen. Sein ganzer Körper bebte durch die Adrenalinausschüttung in seinem Blut. Tag um Tag versuchte er sich bei Kräften zu halten und nun hatte er ein weiteres Problem. Er wurde von einen Tier, möglicherweise einem Wolf oder vielleicht einem Bär verfolgt. Dies war ein Kampf ums Überleben. Womit hatte er das nur verdient? Wie ist er nur in diese Lage gekommen? Nach einigen Minuten hatte er sich beruhigt und begann das Zelt abzubauen. Er trank einige Schlucke aus dem Bach und aß einige Beeren, die er noch in seinem Rucksack hatte. Er fühlte sich zwar schwach, aber seltsamerweise hatte er sich gestern und heute noch nicht übergeben müssen. Durch die Adrenalinausschüttung auf Grund der Begegnung mit dem Tier war sein ganzer Körper im Zustand der Flucht. Er wollte nur noch wegrennen, obwohl sein Körper eigentlich viel zu schwach dafür war. Wie durch die Münze gestern festgelegt ging er diesmal nach rechts den Weg entlang. Nach drei Stunden fing er an hinter sich ein Schnauben zu hören. War es lediglich seine Einbildung? Er stoppte kurz und blickte zurück, aber dort war nichts zu sehen. Floyd ging wieder weiter, nach einigen Schritten jedoch hörte er wieder ein Schnauben hinter sich. Wieder stoppte er kurz und blickte sich um, aber wieder konnte er nichts hinter sich erkennen. Er fing an laut zu schreien: "Lass mich in Ruhe, was auch immer du bist, lass mich in Ruhe, ich habe schon genug Probleme".

Er hörte für kurze Zeit nichts mehr und so ging er wieder weiter. Kurze Zeit später kam das Schnauben wieder, aber viel lauter als zuvor. Floyd schaute sich kurz um und fing diesmal, ohne lang zu überlegen, an zu laufen. Nach einigen Schritten jedoch stolperte er und fiel in hohem Bogen direkt mit seinem Gesicht auf den harten Steinboden. Durch den Fall geschockt, versuchte er sich sogleich aufzuraffen, aber es gelang ihm nicht. Ihm wurde schwarz vor Augen und er verlor vollkommen sein Bewusstsein.

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