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Empowerment – reflexiv buchstabiert

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Definitionen im reflexiven Wortsinn betonen die aktive Aneignung von Macht, Kraft und Gestaltungsvermögen durch die von Machtlosigkeit und Ohnmacht Betroffenen selbst. Reflexive Definitionen kennzeichnen Empowerment in diesem Sinne als einen Prozeß der Selbst-Bemächtigung und der Selbst-Aneignung von Lebenskräften. Diesen reflexiven Definitionen eignet das Bild eines Aufbruches, eines Wechsels des Lebenskurses: Menschen verlassen das Gehäuse der Abhängigkeit und der Bevormundung. Sie befreien sich in eigener Kraft aus einer Position der Schwäche, Ohnmacht und Abhängigkeit und werden zu aktiv handelnden Akteuren, die für sich und für andere ein Mehr an Selbstbestimmung, Autonomie und Lebensregie erstreiten. Empowerment in diesem reflexiven Sinn bezeichnet damit einen selbstinitiierten und eigengesteuerten Prozeß der (Wieder-)Herstellung von Lebenssouveränität auf der Ebene der Alltagsbeziehungen wie auch auf der Ebene der politischen Teilhabe. Diese Definition betont somit den Aspekt der Selbsthilfe und der aktiven Selbstorganisation der Betroffenen. Sie findet sich vor allem im Kontext von Projekten und Initiativen, die auf die produktive Kraft selbstaktiver Felder und sozialer Unterstützungsnetzwerke vertrauen (Bürgerrechtsbewegungen; Selbsthilfeorganisationen; kommunitaristische Projekte).

»Das Konzept Empowerment bezieht sich auf die Fähigkeit von Einzelnen oder Gruppen, ›eigennützig zu handeln‹ (to act on their own behalf) – und dies mit dem Ziel, ein größeres Maß an Kontrolle über ihr Leben und ihre Lebensziele zu gewinnen« (Staples 1990, S. 30).

»Empowerment beschreibt als Prozeß im Alltag eine Entwicklung für Individuen, Gruppen, Organisationen oder Strukturen, durch die die eigenen Stärken entdeckt und die soziale Lebenswelt nach den eigenen Zielen (mit-)gestaltet werden kann. Empowerment wird damit als Prozeß der ›Bemächtigung‹ von einzelnen oder Gruppen verstanden, denen es gelingt, die Kontrolle über die Gestaltung der eigenen sozialen Lebenswelt (wieder) zu erobern« (Stark 1993, S. 41).

»Empowerment meint den Prozeß, innerhalb dessen Menschen sich ermutigt fühlen, ihre eigenen Angelegenheiten in die Hand zu nehmen, ihre eigenen Kräfte und Kompetenzen zu entdecken und ernst zu nehmen und den Wert selbst erarbeiteter Lösungen schätzen zu lernen« … Empowerment-Prozesse vollziehen sich in der Regel im Kontext eines »solidarischen Unterstützungszusammenhangs, der die potentielle Einsamkeit überwindet, in dem Erfahrungen mit adäquaten Bewältigungs- und Normalisierungsstrategien ausgetauscht werden können, in dem ein Stück Unabhängigkeit von der übermächtigen Expertenseite, Vertrauen in die eigene Stärke und Kompetenz gewonnen werden kann und aus denen auch eine politische Lobby entstehen könnte.« (Keupp 1992, S. 149 und 152)

»Empowerment kann nicht direkt von Fachleuten bewirkt, hergestellt oder gar verordnet werden. Es geht vielmehr um Prozesse der Selbst-Bemächtigung Betroffener, um das Auffinden eigener Ressourcen, um das Sich-Bewußtwerden und die Mobilisierung von Selbstgestaltungskräften und eigenem Vermögen, letztlich um die Wiedergewinnung von Kontrollbewußtsein« (Weiß 1992, S. 162)

Empowerment in der Sozialen Arbeit

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