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Kapitel 11

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Nur langsam kam ich dahinter was sie mir eigentlich alle erzählen wollten.

Arthur, mein Freund, und langjähriger Hausmeister an meiner Schule stellte sich als

König Arthur heraus.

“Was?” stammelte ich als er es mir erörterte. “Der König Arthur aus den alten Sagen Geschichten?” Arthur nickte zustimmend.

Ich war nun viel weniger schockiert, als vollkommen überrascht. Nie im Leben hätte ich das geglaubt. Nicht das Arthur nicht gerecht, oder nett gewesen war, aber er hatte in seinem blauen Overall alles andere als königlich ausgesehen. Noch dazu trug er in der Schule immer eine ausgeblichene Baseball Kappe, und keine prunkvoll verzierte Krone.

Die anderen hatten sich nun etwas zurückgezogen, und ließen mich und Arthur in diesem Zimmer mit Ausblick alleine. Zumindest vorläufig.

Sie dachten wohl es würde mir leichter fallen das alles zu verstehen wenn ich mit einem vertrauten Gesicht zusammen saß, und dafür war ich ihnen dankbar.

“Der von der Tafelrunde?” fragte ich vollkommen schockiert? Er nickte langsam, und ich erkannte dass er leicht lächelte. .

“Du willst mir erzählen dass der König von Großbritannien früher unseren Hof gekehrt hat?” fragte ich ihn, weil ich noch immer nicht glauben konnte was er mir erzählte.

Wieder nickte er, und sein Grinsen wurde etwas breiter. Nun ähnelte er wieder mehr meinem Freund Arthur. Auch ohne Overall und Baseball Kappe. Die hatte er in der Zwischenzeit gegen Jeans und ein helles Hemd getauscht.

“Na ja nicht von ganz England” schmunzelte er, “Mit den Schotten musste ich damals einen Kompromiss machen, aber ich denke das ging in den Geschichten damals etwas unter” sagte er nachdenklich, und nun fielen wir beide in herzhaftes Gelächter ein.

“Und du veräppelst mich jetzt nicht?” wollte ich wissen nachdem wir meinen Lachanfall gestoppt hatten.

Mittlerweile war ich mir der Sache schon fast sicher, obwohl es immer noch schwer war.

“Nein” sagte er und wirkte nun auch etwas niedergeschlagen.

“Aber…” setzte ich an, verstummte dann jedoch wieder. Zu viele Gedanken schwirrten durch meinen Kopf.

Wo bin ich jetzt? Zumindest das schien klar. Ich war in meiner Stadt. Doch daran schloss sich direkt die nächste Frage an.

“Wie bin ich hierhergekommen Arthur?” wollte ich wissen, was auf direkt auf die nächste Frage hinauslief.

“Und was mach ich eigentlich hier?”

Arthur stöhnte leise auf, und trat dann ans Fenster. Wo er nun so da stand, mit hinter dem Rücken verschränkten Händen, und hinaus blickte dachte ich zum ersten Mal wie ich ihn jemals für einen Hausmeister halten konnte.

Arthur hatte eine natürliche Ausstrahlung. Es war wie eine Art Karma das ihn zu um wabern schien wie frühmorgendlicher Nebel der über feuchtes Erdreich schwebt.

“Ich meine…” ich zögerte. Was genau meinte ich eigentlich. Was war alles geschehen, und was hatte ich mir nur eingebildet.

“An was genau erinnerst du dich noch Tom?” fragte er und drehte sich zu mir um.

“Ich, ähm….” begann ich und dachte nach. Seine stahlblauen Augen fixierten mich. Für einen Moment war ich mir nicht sicher was er von mir wollte.

“Also...ich war in der Schule” sagte ich, “ich glaube das war gestern, wahrscheinlich gestern”

“Es war gestern, ” sagte Arthur leise. “Wobei das mit der Zeit manchmal eine komische Sache ist.”

Ich hatte keine Ahnung was er damit sagen wollte, also ignorierte ich das.

“Ja, okay. Auf jeden Fall wartete ich das die Glocke zur ersten Stunde läutete als ich eine seltsame Stimme aus dem Keller hörte.”

Ich machte eine kleine Pause und sah zu Boden. Ich erinnerte mich wieder an diese Stimme. Wie wunderschön sie geklungen hatte. Und das ich alles für diese Stimme getan hätte. Ich wünschte sie wäre nun wieder hier.

Plötzlich fiel mir auf wie seltsam dämlich ich in diesem Moment wohl aussehen mochte, und ich blickte wieder auf. Arthur lächelte und nickte.

Blut schoss mir in den Kopf und ich errötete. Er machte mit einer Hand eine kreisende Bewegung die mir bedeutete weiter zu erzählen.

“Dann bin ich also in den Keller gegangen” sagte ich. “Aber der Gang wurde immer länger, und führte immer tiefer.

Also ich war ja schon ein paar Mal im Keller, meistens bei Herr Hees im Werkunterricht, aber noch nie so weit im Keller, und auch noch nie so weit unten.”

Arthur nickte nur und ich erzählte weiter.

“Trotzdem verspürte ich keine Angst. Ich wollte nur zu dieser Stimme, oder besser gesagt zu dem Mädchen das meinen Namen rief” sagte ich und dachte kurz nach.

“Ich weiß, das klingt vielleicht etwas seltsam, oder naiv, aber so war es Arthur.”

Ich machte eine kleine Pause und blickte zu Boden. Ein wenig schämte ich mich dafür auf dieses Ding hereingefallen zu sein.

“Ich weiß” sagte Arthur, und wirkte nun ernst.

“Glaubst du dass du noch unter der Schule warst als du bei diesem Mädchen angekommen bist?” fragte er mich.

Ich dachte kurz darüber nach, dann schüttelte ich den Kopf.

“Nein, eigentlich glaube ich das nicht” sagte ich ehrlich.

“Das glaube ich auch nicht” sagte Arthur, und nickte. Er kam einen Schritt auf mich zu, und blieb dann etwa zwei Meter von mir entfernt mit verschränkten Armen stehen.

“Ich kann von Glück sagen das ich gerade aus meinem Büro rausgekommen war als ich dich die Treppe herunter kommen sah. Du warst wie in Trance” ergänzte er.

“Wirklich?” fragte ich erstaunt. Wieder nickte er zustimmend.

Ich konnte mich nicht erinnern Arthur gesehen zu haben.

“An was erinnerst du dich noch?” beharrte er auf seiner ursprünglichen Frage.

“Also die Wände veränderten sich. Dann waren dort Fackeln,... glaube ich jedenfalls.

Auf jeden Fall waren es keine elektrischen Lampen mehr. Das Licht hat seltsam geflackert.

Und dann war das dieses Mädchen” sagte ich und unbewusst musste ich wieder lächeln, als ich an ihre liebliche Stimme dachte.

“Ach, das Mädchen” schwärmte ich als sich die Tür öffnete und das Mädchen reinschaute. Sie sah mich, sah meinen verliebten Ausdruck und räusperte sich dann offensichtlich viel zu laut.

Ich bemerkte sie erst viel zu spät, und versuchte meinem Gesicht wieder einen normalen Ausdruck zu verleihen, was mir gründlich misslang.

Sie musterte mich, dann wandte sie sich an Arthur.

“Wenn ihr hier fertig seid würde meine Mutter euch beide gerne sprechen” sagte sie und bedachte mich noch einmal mit einem abschätzigen Blick. Dann schloss sie die Tür.

“Oh verdammt “ sagte ich als mir bewusst wurde wie rot ich wieder geworden war.

Mein Kopf fühlte sich heiß an.

Arthur betrachtete mich, dann lächelte er. “Süßes Mädchen, nicht wahr Tom?”

“Ähm, was… ja klar. Ich mein… kann schon sein”

“Das war Samira. Sie ist die Tochter von Kleopatra” sagte Arthur und lachte.

Dann kam er auf mich zu. Väterlich legte er mir einem Arm um die Schulter.

“Ich denke wir können die Unterhaltung auch gerne später fortführen, oder?”

“Ja, klar. Wie du meinst.”

Die Tochter von Kleopatra, wiederholte mein Verstand noch mehrmals.

Die Bewacher der Zeit

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