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Kapitel 1

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Kennen Sie das Gefühl etwas ganz Besonderes zu sein? Ein wenig speziell vielleicht?

Wenn sie anderen Menschen begegnen, werden sie dann auch oft schräg angesehen?

Wissen sie wie es ist sich einfach anders zu fühlen?

Gut, dann denken sie genau wie ich. In meiner Wahrnehmung war ich eigentlich immer nur ich. Thomas Edis. Von meinen Freunden kurz Tom genannt.

Nicht das ich viele Freunde hatte, nein das konnte man nun wirklich nicht behaupten.

Wie die meisten Kinder meines Alters ging ich noch zur Schule. Ich besuchte die neunte Klasse einer Realschule, und schlug mich mehr schlecht als Recht durch.

Um ehrlich zu sein war ich kein besonders guter Schüler, was auch ein wenig an meiner Nervosität lag.

Sobald es ernst wurde bekam ich es mit der Angst zu tun. Mein Puls begann zu rasen, Schweiß trat aus allen Poren, und die Welt um mich herum schien auf seltsame Art und Weise zu flimmern.

Wenn ich zum Beispiel an die Tafel gerufen wurde begann der Horror, der meist erst dann endete als ich Atemnot bekam und mich unter dem Gelächter der übrigen Klasse wieder auf meinen Platz setzen durfte.

Wissen Sie wie schwer das für einen fünfzehnjährigen ist nicht einmal drei Wörter nacheinander rauszubringen ohne Angst zu haben direkt zu ersticken?

Das macht einen schon fertig.

Das und die Tatsache dass ich ansonsten ein totaler Nerd war, minderten natürlich meine Chancen viele Freunde zu finden. Genau genommen gab es da nur zwei.

Chiara, ein hübsches junges Mädchen das in meiner Straße wohnte und ebenfalls auf meine Schule ging, und Arthur, der griesgrämige alte Hausmeister.

Chiara war ein paar Klassen über mir, und so sah ich sie auch nur selten.

Oft saß ich in den Pausen, oder nach dem Unterricht alleine in einer Ecke und folgte meiner einen Leidenschaft, die fast schon eine Passion geworden war.

Der Natur, oder der Naturwissenschaft. Ich konnte stundenlang die Lichtbrechung der Sonnenstrahlen in einem Regentropfen beobachten, oder dem Wehen des Windes lauschen.

Meist war es dann Chiara die mich dann fand und mir mitteilte dass mein Zug schon abgefahren war, und ob ich nicht mit ihr nach Hause wolle.

Oder aber Arthur fand mich, und teilte mir mit dass der Unterricht schon seit einer Ewigkeit begonnen hatte.

Kurz und knapp gesagt: Ich war ein Loser, wenn es schon jemals einen gegeben hatte.

Doch das alles sollte sich schlagartig ändern.

Manchmal liege ich nachts noch lange wach, und denke, während ich an meine Zimmerdecke mit den Sternbildern sehe, an diese Zeit zurück.

Ich überlege mir was meine Klassenkameraden jetzt wohl sagen würden wenn sie mich sehen könnten.

Dann ertappe ich mich dabei wie mir ein kleines Lächeln über die Lippen läuft und ich schlafe wohlig ein.

Obwohl zwischen damals und heute nur knapp sechs Monate vergangen waren, erscheint es mir als lägen mehrere Jahre dazwischen, aber Zeit ist relativ, würde mein Freund Albert jetzt wohl sagen, und er hat recht.

Die Zeit ist dehnbar und formbar, aber vor allem eines. Sie ist für jeden anders.

Eine Woche kann wie im Flug vergehen, aber eine Stunde sich auch wie einen Monat anfühlen, und wenn man wie ich die Zeit manipulieren kann wird es wirklich kompliziert.

Mein Name ist Tom, und ich bin ein Bewacher der Zeit.

Die Bewacher der Zeit

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