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Kapitel 4

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Ich hab wirklich keine Ahnung mehr wie lange wir dahin ritten, aber irgendwann merkte ich wie wir langsamer wurden und ich klammerte mich nur noch fester an den Rücken meines Vordermanns und hielt die Augen fest geschlossen.

“Hey” sagte er ruhig, und versuchte sich nach mir umzudrehen, aber ich hielt mich weiter krampfhaft an ihm fest. Immer noch sah ihn nur schwärze. Ich befürchtete wenn ich meine Augen öffnete, würde ich wieder den Drachen sehen, und das wäre das letzte was ich zu Gesicht bekommen würde.

“Hey, lass mal ein bisschen locker Tom” sagte er und strich mir mit einer Hand über den Arm um mich etwas zu beruhigen.

“Ich… ich kann nicht” stammelte ich immer noch krampfhaft an ihn klammernd.

“Aber du musst” sagte Artur. “Sonst fallen wir gleich beide runter” fügte er hinzu, und ich merkte dass er es ernst meinte. Wenn ich mich nicht beruhigte würden wir gleich beide herunter fallen.

Rückwirkend kann ich nicht sagen was mich wirklich dazu brachte meine Umklammerung zu lockern. Ob es sein gutes Zureden, oder einfach die Erwähnung meines Namens war, jedenfalls half es etwas. Ich lockerte meinen Griff um seine Taille und öffnete einen Spalt breit meine Augen.

“So ist es besser” sagte er. Mittlerweile war das Pferd ganz zum Stehen gekommen, das erkannte ich mittlerweile.

Panisch sah ich mich um. “Warum sind wir denn stehen geblieben?” fragte ich entsetzt.

“Der Drache, das Ding wird uns doch gleich fressen” stammelte ich voll panischer Angst, und sah wie wild um mich.

Artur lachte nur milde auf, und strich mir nun über den Rücken.

“Keine Angst meine Junge. Drachen sind zwar sehr gefährliche Wesen, aber sie laufen nicht sehr gerne. Wir haben sie längst abgehängt.”

Umständlich stieg ich von dem Rücken des Pferdes ab. Das heißt ich fiel mehr als das ich wirklich abstieg. Als nächstes sah mich um.

Von meiner Schule war keine Spur mehr zu sehen. Auch das Schulgelände war verschwunden.

Wo waren wir? Ich konnte mich an keinen Ort in meiner Stadt erinnern der dieser Umgebung auch nur im Entferntesten ähnelte.

Um uns herum befand sich die größte Grünfläche die ich je in meinem Leben gesehen hatte.

Wir standen auf einem staubigen Pfad und überall wo ich hinsah war es nur grün.

Vor uns erstreckte sich der gesamte Horizont in satten grünen Farbton.

Zur rechten Seite konnte ich weit entfernt Wälder erkennen, auf der anderen Seite sah ich schwach ein paar Häuser, nicht viel mehr als ein halbes Dutzend.

Ich drehte mich um. Nichts. Nichts außer weiter grüner Landschaft.

Artur stieg um einiges eleganter aus seinem Sattel und landete neben mir.

Er reichte mir die Hand und half mir auf die Füße.

Jetzt, da ich etwas zur Ruhe kam betrachtete ich meinen Freund das erste Mal von oben bis unten. Strahlend stand er da in seiner Verkleidung. Er trug etwas was ich normalerweise nur aus alten Filmen kannte.

Es war eine Art Kettenhemd, und darüber trug er ein weißes Bettlaken mit rotem Kreuz auf der Brust. Zu allem Überfluss saß auf seinem Kopf, der normalerweise selten etwas anderes als seine schmutzige Baseball Kappe trug, ein metallener Helm.

Doch das alles war in diesem Moment erst mal nebensächlich, also schob ich es beiseite.

“Artur. Wo sind wir?” fragte ich ihn und wies auf die weite Landschaft.

Er schien mich gar nicht recht verstanden zu haben, und stand weiter mit in die Hüften gestützten Händen neben mir.

“Arthur?” fragte ich vorsichtig, weil ich schon Angst hatte er wäre irgendwie weggetreten, aber da irrte ich mich.

“Du stellst die falsche Frage Tom” sagte er ruhig ohne mich anzusehen, dann atmete er tief ein, und legte mir eine Hand auf die Schulter.

“Die richtige Frage müsste lauten: Wann sind wir?”

Die Bewacher der Zeit

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