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Fenster und Türen

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Bauinschriften des 5. und 4. Jhs. v. Chr. verwenden für Fenster wie Türen den Begriff thyris, thyrides. Besonders gestaltete Fenster sind seit dem mittleren 2. Jt. v. Chr. in der Architektur belegt (minoische Paläste und Häuser). Ebenso besaßen die griechischen Wohnhäuser geometrischer Zeit und die früheisenzeitlichen italisch-etruskischen Wohnbauten Fenster, wie entsprechende zeitgenössische Hausmodelle und Urnen zeigen. Allerdings ist aus geometrischer, archaischer und klassischer Zeit zu wenig aufgehendes Mauerwerk erhalten geblieben, um definitive Aussagen zur Konstruktion von Fenstern geben zu können. In der Regel wird es sich hierbei wohl um hölzerne Rahmen und Läden gehandelt haben. Steinerne Fensterrahmungen sind aus der Sakralarchitektur klassischer Zeit bekannt (Propyläen, Erechtheion). Sie besaßen hölzerne bzw. metallene Gitter oder steinerne Verschlussplatten. In den spätklassisch-hellenistischen Peristylhäusern öffneten sich die Fenster nicht zur Straße, sondern zum Hof hin. Diese Ausrichtung wurde von den Römern übernommen. In der gehobenen Villenarchitektur dienten Fenster zudem als inszenierte Ausblicke in die umgebende Landschaft. In den großen Mietshäusern waren Fenster funktional notwendig, um ein Minimum an Beleuchtung der kleinen Wohneinheiten zu garantieren. Gleichzeitig begünstigte die Entwicklung von Glas und Bleirahmen den Fensterbau insoweit, als nun auch große Rundbogenfenster möglich wurden. Diese waren aber kostspielig, weshalb sie nur in Zusammenhang mit dem Thermen- (Caracalla) und spätantiken Palastbau (Trier) sowie kaiserlichen Mausoleen (Galerius-Rotunde, Santa Costanza) Verwendung fanden. Von hier aus führte der Weg zu den Fenstern der frühchristlichen Kirchenbauten.

Neben einfachen Türen mit Türflügeln aus Holz gab es auch aufwändigere Formen. Man unterscheidet die dorische Tür mit einem einfachen Rahmenwerk von der ionischen Tür (□ 59), die einen reichen Rahmendekor aufweist. Die Türflügel repräsentativer Bauten konnten aus (bemaltem) Marmor sowie Bronze oder kostbar dekoriertem (mit Schnitzwerk und/oder Einlegearbeiten versehenem) Holz sein.


□ 59 Türrahmen vom Erechtheion in Athen

Handbuch der antiken Architektur

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