Читать книгу Handbuch der antiken Architektur - Patrick Schollmeyer - Страница 9

Fundament

Оглавление

Antike Bauwerke konnten sehr unterschiedlich fundamentiert sein. Bei simplen leichten Lehmziegel-, Flecht- oder Holzwänden verlegte man zum Schutz vor der Bodenfeuchtigkeit meist eine einfache (Bruch-) Steinlage (□ 21) als Untergrund für das aufgehende Mauerwerk. Bei größeren und schwereren Architekturen wurde dagegen meist die gesamte Baufläche mit einem unterhalb des Bodenniveaus liegenden Unterbau versehen, dem eigentlichen Fundament. Vitruv (3, 4, 1) nennt dies stereobat, womit er im Grunde genommen aber nur das monumentale Podium von Tempelbauten meint. In griechischen Bauinschriften werden dagegen die Begriffe stoba und stromata verwendet. Beim griechischen Steinbau lassen sich mehrere Fundamentarten nachweisen. Neben kompakten durchgehenden, zum Teil miteinander verdübelten Quadersteinlagen (□ 22); die mit Bruchsteinfüllungen oder Baugliedern, sog. Spolien (□ 23) kombiniert sein konnten, gab es auch Varianten, bei denen nur die statisch relevanten Partien (□ 24) fundamentiert waren (sog. Streifen- respektive Punktfundamente). Diese Idee wurde in Form der Netzfundamente weiterentwickelt (□ 25). In der römischen Baukunst dominieren seit Erfindung des Gussmauerwerks dementsprechend gegossene Fundamente (□ 26); die entweder kompakt oder mit verfüllbaren Hohlräumen versehen sein konnten.


□ 21 Natursteinfundament einer mittelbronzezeitlichen Wohnhütte aus Thapsos (Phase I)


□ 22 Verdübeltes Fundament des Apollontempels von Delphi aus dem 4. Jh. v. Chr.


□ 23 Fundament mit Spolien des Schatzhauses der Sikyonier in Delphi, 6. Jh. v. Chr.


□ 24 Streifenfundament des Alten Athena-Tempels auf der Akropolis von Athen, 6. Jh. v. Chr.

Handbuch der antiken Architektur

Подняться наверх