Читать книгу VögelLaune | 16 Erotische Geschichten - Paula Cranford - Страница 13
ОглавлениеTeil 2
Es blieb bei diesem einen Fick. John wohnte viel zu weit weg, als dass es eine Fortsetzung für uns geben konnte, auch wenn wir das beide an jenem Abend bedauerten. Die Frage, ob wir uns wirklich wiedersehen wollten, stellte sich nicht. Unser Fick war geil gewesen, aber das war es dann auch zwischen uns. Während es für ihn vielleicht nur ein äußerst erregender sexueller Ausflug gewesen war, sollte diese Begegnung mit John mein Sexleben von Grund auf ändern ...
Von diesem Abend an, begann ich zu fantasieren, begab mich gedanklich in eine neue erotische Welt. Der Abend hatte meine wahren, verborgenen sexuellen Gelüste entblößt. Da war etwas in mir gewesen, das geschlafen hatte und endlich war es von jemandem wachgefickt worden. Jahrelang hatte ich etwas versäumt, von dem ich nichts ahnte. Ich lag da, nachts, mit offenen Augen, neben meinem friedlich schlummernden Mann, und träumte von anderen Männern. Doch ich träumte nicht allgemein von anderen Männern. Ich träumte ausschließlich von dominanten Typen, von echten Kerlen, die mich gnadenlos unterwarfen, deren unnachgiebiger Dominanz ich mich kompromisslos beugte. In meinen sexuellen Fantasien, die erst nur nachts, doch dann auch tagsüber meinen Kopf füllten, ging es nicht um harmlosen, netten, braven Blümchen-Sex. Nein, es ging ausschließlich um hartes, wehrloses, unnachgiebiges Geficktwerden. Mein Mann spielte keinen Part in diesen Träumen. Weder tauchte er in einer unbedeutenden Nebenrolle auf und schon gar nicht als Hauptdarsteller. Der Sex mit ihm war zu normal, zu kalkulierbar und niemals hatte ich mich bei ihm auch nur ansatzweise wehrlos gefühlt, niemals hatte er mich härter als sanft gevögelt. Der Sex mit meinem Mann war keine weitere, weiterführende Fantasie wert.
Als sich die Vorstellungen in meinem Kopf verfestigten, wurde ich regelrecht nervös. Und sie schienen immer mehr außer Kontrolle zu geraten. Ich kam an einen Punkt, an dem es nur noch um das Eine ging. Darum, diese Fantasien endlich umzusetzen. Diese sexuellen Gelüste weiterhin in meinem Kopf einzusperren, sie nur dort auszuleben, würde meinen Körper früher oder später krank machen. Eher früher als später vermutlich.
Also ausleben! Aber wie und vor allem auch mit wem? Ich war keine typische Fremdgängerin. Dieser eine Seitensprung war mir einfach in den Schoß gefallen. Mit diesen Konsequenzen hatte ich nicht rechnen können. Wie ging es jetzt also weiter für mich?
Ich konnte mit niemandem darüber sprechen. Mit wem auch. Ich redete grundsätzlich nicht gern über Sex und die wenigen Freundinnen, die ich hatte, waren für solche Art Bekenntnisse nicht geeignet. Sie fühlten ganz sicherlich nicht annähernd wie ich und würden auf solche Art von erotischen Abgründen mit Unverständnis, vielleicht sogar mit Abweisung reagieren. Ich überlegte, wo ich jemanden treffen könnte, der so fühlte und so dachte wie ich. Der mich hart rannehmen, mich unterwerfen würde wollen.
Es gab Zufallsbegegnungen – überall möglich und doch wenig realistisch. Es gab Anzeigen, Clubs oder einschlägige Partys. Doch ich konnte an keinem dieser Optionen wirklich Geschmack finden. Schließlich kam mir die Idee, mich mal ganz unverbindlich in einem Erotik-Shop umzusehen. Da gab es doch Abteilungen, wo Hilfsmittel und Spielzeuge für Männer und Frauen angeboten wurden, die es gern wie ich härter mochten. Jemand der sich dort herumdrückte, würde vielleicht auch für mich in Frage kommen.