Читать книгу VögelLaune | 16 Erotische Geschichten - Paula Cranford - Страница 3
ОглавлениеTeil 1
Im Herbst vor zwei Jahren passierte mir etwas Außergewöhnliches. Im Oktober an einem Donnerstag. Um genau zu sein, passierte es mir nachmittags zwischen fünfzehn und siebzehn Uhr. Ich kann mich bis heute an alles ganz genau erinnern, was an jenem Nachmittag geschah. An die körperlichen Details sowieso. Aber auch an jedes einzelne Wort, das in diesen zwei Stunden gesprochen wurde.
Warum ich mich an alles so genau erinnern kann? Weil ich an diesem Tag das nicht nur ungewöhnlichste, sondern auch das absolut geilste Sexerlebnis meines Lebens hatte. Sex, der vermutlich nie mehr zu toppen sein würde. Sex, der einem noch Jahre später in der Erinnerung den Schwanz hart macht. Sex, an dem man sich auch dann noch erregen kann, wenn man komplett unbefriedigt ist und der einem warme Gedanken macht, wenn man allein in ein kaltes Bett kriechen muss.
***
An jenem besonderen Tag war ich für eine Lieferung in die Vorstadt eingetragen. Aber während ich den Hänger mit den schweren Gewächsen belud, pfiff mich mein Chef zurück.
»Das kann warten. Du musst auf jeden Fall erst zu dieser Kundin.« Er drückte mir einen Bestellzettel in die Hand. Die Adresse sagte schon alles.
Ich kannte die Auftraggeberinnen dieser Gegenden. Würde ich sie beschreiben, fielen mir sofort drei V-Worte ein: vermögend, verwöhnt, verschwenderisch.
Das waren solche Damen, bei denen immer alles ganz wichtig war, alles schnell gehen musste und Geld keine Rolle spielte. Es handelte sich fast ausschließlich um gelangweilte Ehefrauen von reichen Ehemännern. Aufgrund des Auftragsvolumens konnten die sich einen Ton erlauben, der mir nicht gefiel. Sie durften sich eine anmaßende Art herausnehmen, die bei mir nicht gut ankam. Aber mein Chef liebte diese Kundinnen, und ganz besonders liebte er das Verschwenderische an ihnen.
***
Die Wunschliste war lang und der Auftrag somit äußerst lukrativ. Mein Chef setzte voraus, ich würde die Wünsche der Kundin umgehend und zur vollsten Zufriedenheit erledigen. Ich lud die bestellten Gewächse auf und fuhr damit in die beeindruckendste Gegend der Stadt. Ich hielt vor dem schönen Anwesen.
Die Dame des Hauses ließ sich Zeit mir zu öffnen. Viel Zeit. Zu viel Zeit.
Bloß keine Eile, Madame, dachte ich mit wachsendem Ärger. Ich habe ja sonst nichts zu tun, außer darauf zu warten, dass mir hier gnädigerweise die Tür geöffnet wird!
Als die schwere Eichentür endlich nach innen schwang, stand weibliches Personal vor mir. Damit hatte ich nicht gerechnet. Überrascht betrachtete ich dieses in blütenreinem, weißem Kittel gekleidete Mädchen und wünschte spontan, Herr des Hauses zu sein. Denn dann dürfte ich dieses zum Anbeißen gut und sexy aussehende Personal wahrscheinlich jeden Tag vernaschen. Das Hausmädchen blickte mich zutraulich an, klimperte kokett mit langen schwarzen Wimpern über blitzenden grünen Augen und ihr dunkelrot geschminkter voller Mund öffnete sich zu einem hinreißenden Lächeln. Die Spitze ihrer Zunge züngelte dabei für einen Moment zwischen strahlenden Zähnen durch und zielte direkt auf mich.
Ich folgte ihren einladenden Hüftbewegungen durch das glamouröse Heim, vorbei an teuersten Möbeln und wertvollster Dekoration, bis in den Garten. Dort lag die Dame des Hauses in höchst aufreizendem, definitiv zu knappen, Bikini auf einer luxuriösen Liege und ließ sich die Sonne auf die bronzefarbene Haut scheinen. Sie wandte nur ganz leicht ihren Kopf zur Seite, als mich das Mädchen mit zarter Stimme ankündigte, und blickte zu mir hoch. Ihre Augen blieben mir dabei hinter den Gläsern einer großen Sonnenbrille verborgen. Ihren Körper hatte sie im Gegensatz dazu sehr freizügig enthüllt und obwohl ich vermutete, sie musste älter sein, sah ihr Körper jünger aus. Der Bikini war ein Hauch von Nichts. Das Oberteil war anscheinend bewusst für den Umfang ihrer Brüste zu klein gekauft und auch das Unterteil nicht groß genug gewählt für die Ausdrucksstärke ihres Schoßes.
Sie setzte sich auf, ließ sich angemessen gelangweilt den Lieferschein zeigen und unterschrieb ihn, ohne den einzelnen Posten prüfende Aufmerksamkeit zu schenken. Aber natürlich kam es auf die Summe im Ganzen ja auch gar nicht an. Der Gatte wollte doch vermutlich seine Frau glücklich sehen – und je glücklicher sie war, umso geiler durfte er sein. War es nicht so?