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An Orten, an denen es heiß und trocken ist und zudem keine große Humusauflage Nährstoffe für die Pflanzen bereithält, gedeihen anspruchslose, lichthungrige Pflanzen.

Pralle Sonne, karger Boden

Manchmal ergeben sich im Garten Standorte, an denen Wasser und Nährstoffe Mangelware sind, dafür aber jeder Sonnenstrahl ungebremst auftrifft. Wir erschaffen solche Situationen zuweilen sogar absichtlich, indem wir Trockenmauern bauen, um statt eines abschüssigen Geländes mehrere terrassierte Ebenen zu erhalten. Wir gestalten einen Gartenweg mithilfe eines Schotterrasens oder verschönern die Garage mit einer extensiven Dachbegrünung. Für all dies brauchen wir Pflanzen, die an sonnigen, trockenen, nährstoffarmen Standorten gedeihen.

Eine Trockenmauer wird nicht gemörtelt. Sie hält allein durch das Gewicht der Steine und die richtige Art der Schichtung. Zwischen der Trockenmauer und dem anstehenden Boden wird eine Schicht aus grobem Kantkorn mit wenig Sand- und Humusanteil eingebaut, durch die Regenwasser schnell versickern kann. In diese Schotterschicht und in die Fugen zwischen den Mauersteinen können Polsterpflanzen gesetzt werden. Schotter und Sand sind fast nährstofffrei und speichern kein Wasser.

Ein Schotterrasenweg ist ebenfalls mit Kantkorn aufgebaut, allerdings mit mehr Sandanteil. Die oberste Schicht besteht aus Sand mit bis zu 8 mm großen Körnern. Dazu wird etwas Humus als Nährstoffspender und Wasserspeicher eingearbeitet. Dennoch versickert Regen schnell, sodass der Weg immer trockenen Fußes begangen werden kann.

Eine extensive Dachbegrünung wächst auf einer nur 5–12 cm dicken Schicht Pflanzsubstrat, meist Ziegelsplitt oder Lavakörnchen mit geringem Humusanteil. Das Substrat speichert Regenwasser und reicht zur Verankerung von Pflanzenwurzeln, bietet aber fast keine Nährstoffe. Das Wasser wird dann von den Dachpflanzen aufgenommen und teilweise wieder verdunstet, was ein angenehmes Mikroklima schafft.

Bescheidene Sonnenanbeter

Pflanzen für solche Situationen stammen aus Naturräumen, in denen sie mit steinigen Böden, geringem Niederschlag, voller Sonneneinstrahlung und oft auch noch starkem Wind leben müssen. Typische Anpassungsstrategien sind:

 ein niedriger, kompakter Wuchs,

 weißgraue Blätter, die Sonnenstrahlen reflektieren,

 Behaarung auf den Blättern, die die Lichteinstrahlung bricht und isolierende Luftpolster bildet,

 nadelartiges Laub oder Blätter mit Wachsüberzug, die wenig kostbares Wasser verdunsten,

 dicke, fleischige, wasserspeichernde Blätter,

 und ein weitreichendes Wurzelsystem.

Dieses Wurzelsystem ist der Grund, warum es nie Sinn macht, solche Pflanzen irgendwo auszugraben. Wenn die Hauptwurzel abreißt, stirbt meist auch die Pflanze. Abgesehen davon müssen bei Entnahmen aus der Landschaft immer alle möglichen Gesetze, Eigentumsverhältnisse etc. berücksichtigt werden.

Wurzelraum und Artenzahl

Trockenmauer, Schotterrasen und Gründach bieten den Pflanzen die Möglichkeit, ihr Wurzelsystem dorthin zu entwickeln, wo es Wasser gibt. In Pflanzkästen auf Balkonen und Terrassen gibt es diese Chance nicht, da ist das Wurzelwachstum auf das Gefäß beschränkt. Deshalb eignen sich bescheidene Sonnenanbeter zwar sehr gut für Töpfe, weil sie sehr wenig Wasser brauchen, gießen muss man sie in heißen Sommern aber trotzdem. Düngen ist dagegen nicht sinnvoll. Die von Natur aus auf »magere Kost« eingestellten Arten werden bei hoher Nährstoffzufuhr zu größeren, aber schwachen Pflanzen, die bei Wind oder starkem Regen abknicken. Ist genug Platz vorhanden, sollten Sie möglichst viele passende Arten einsetzen. Versuchen Sie es mit 20 Arten, passt der Standort vielleicht für alle 20, vielleicht aber auch nur für 10. Setzen Sie von vornherein nur 7 verschiedene, kann es sein, dass sich nur 3 wohlfühlen.


Die Hauswurz speichert Wasser in ihren fleischigen Blättern und kommt auf kargem Boden zurecht.

Welche Pflanze passt wohin im Naturgarten?

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