Читать книгу Sternstunde der Mörder - Pavel Kohout - Страница 28

Оглавление

Da», sagte sie zu dem vom Schicksal geprüften Mann aus Zlín, «suchen Sie sich was Warmes aus.»

Barbora Pospíchalová stand vor dem geöffneten Kleiderschrank und hätte ihn beinahe wieder mit einer Ausrede zugemacht, nochmals schien ihr, als schreibe sie Jaroslav auf verräterische Weise ab, obwohl während des ganzen Heimwegs, auf dem sie dem armen Teufel ihr Schicksal geschildert und auch Jindřich nicht verheimlicht hatte, ihr das Herz sagte, es sei alles so, wie es sein müsse. Der Gast stand still und starr neben ihr, das Gepäck in der Hand, und wirkte verlegen, als habe er ihre Gedanken gelesen. Beherzt ermunterte sie ihn, um die Sache wenigstens rasch hinter sich zu bringen.

«Nur keine Hemmungen, ich hätte es sowieso weggegeben!»

Der Flüchtling stellte den Koffer ab, machte ihn auf und fing aus unerfindlichen Gründen an, darin zu kramen. Dabei fiel ihm ein mehrfach zusammengefalteter grüner Stoff auf den Teppich. Als er aufschlug, erkannte Barbora einen guterhaltenen Lodenmantel.

«Aber Sie haben doch ...», stieß sie verblüfft hervor, dann verschlug es ihr die Sprache, als sie in der Hand des Mannes Riemenzeug sah; auch sein bisher sanfter Blick war urplötzlich kalt und farblos wie Wasser.

Gleich darauf schlug er ihr mit der freien Hand zwischen die Augen. Das vertraute Zimmer, immer noch vom Mittagslicht durchflutet, zersprang in einem bunten Kaleidoskop. Sie fiel in den Schrank, sank langsam zwischen den dicht hängenden Kleidern nieder, und der Geruch der Mottenkugeln wich dem Duft Jaroslavs.

Sternstunde der Mörder

Подняться наверх