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Am nächsten Vormittag waren Brazos-Jim, Diana Derrick und der vor Schmerzen wimmernde Mac wieder unterwegs.

Mac O’Neill hatte einen Punkt erreicht, wo die Nervenkraft nicht mehr mit den Schmerzen fertig wurde. Er hatte bis zum Morgen die Marter wie ein Mann ertragen, aber nun, als sie wieder unterwegs waren, wurde es für ihn so schlimm, dass er gar nicht mehr anders konnte als wie ein Kind zu wimmern. Er war fertig, restlos fertig, doch sein Herz hatte die Kraft eines nicht umzubringenden Dampfmotors. Es ließ Mac O’Neill nicht im Stich, und so dauerte seine Marter an.

Die Hitze wurde selbst hier oben in den Bergen unerträglich. Für Mac war das eine zusätzliche Qual. Die Luft schien immer ärmer an Sauerstoff zu werden, und es wehte nicht das geringste Lüftchen.

Dann entdeckte Brazos-Jim die Wolkenwand, die sich über die Berge schob und den schneebedeckten Gipfel des Union Peak einhüllte. Cobble, der sich hier auskannte, sah es auch und machte ein entsetztes Gesicht.

„Jim“, sagte er aufgeregt, „das gibt Hagel, womöglich Schnee!“

„Jetzt im Hochsommer?“, fragte Brazos-Jim ungläubig.

„Hier oben ist das alles drin. Und es wird furchtbar. Wir müssen weiter, wir müssen ganz schnell zum Passweg hinunter!“

„Bist du verrückt? Damit uns dort das Aufgebot …“

Cobble unterbrach ihn mit einer Handbewegung. „Jim, ich kenne dieses Land hier. Das Aufgebot ist völlig unwichtig. Wir müssen nur noch an das Gewitter denken. Wenn wir keinen Schutz finden, sind wir verloren. Ich habe das einmal erlebt. Auch im Sommer. Gar nicht weit von hier brach ein Gewitter los, und auf einmal begann es zu hageln und kurz darauf sogar zu schneien. Ein Schneesturm, der nur ein paar Minuten gedauert hat, aber alles war glatt. Lawinen kommen von den Felsen, und du kannst dich nicht mehr auf den Beinen halten. – Wir müssen zum Passweg!“

Brazos-Jim widersprach nicht mehr. Cobble hatte bislang immer gut geführt, wo er das Land kannte. Also fügte sich Brazos-Jim, obgleich er es war, der alle Unternehmungen angeführt hatte.

Sie mussten einen Serpentinenpfad hinab, zeitweise zu Fuß. Nur Mac blieb auf dem Rappen. Unten war der Weg breiter, denn es fuhren ja auch Wagen hier. Die Steigung, die er zum Pass hinaufführte, betrug vielleicht zwanzig Prozent. Aber der Pass, so äußerte Cobble mehrmals, war nicht mehr weit.

Dann war schon der Himmel dunkler. Über den höchsten Gipfeln der West River Mountains zuckten Blitze, grollte Donner. Und immer kürzer wurden die Abstände zwischen Blitz und Donner.

Immer näher kam das Gewitter heran. Schwefelgelbe Wolken mischten sich mit tiefschwarzen. Obgleich es um Mittag war, wurde es immer dunkler, als sei es nahezu Nacht.

Wind kam auf, ein böiger, tückischer Wind, dessen Stöße in Intervallen mit Orkanstärke heranfegten. Sofort danach war es wieder ruhig, bis eine erneute Bö heranschoss. Die Wucht war so groß, dass die Pferde fast umgeworfen wurden.

Es begann zu regnen. Erst noch in wenigen großen Tropfen. Doch das Unwetter würde gleich losbrechen, das erkannte auch Brazos-Jim, obgleich ihm diese Gegend hier nicht vertraut war.

Cobble, der Macs Pferd am Zügel hielt, wandte sich um und schrie: „Da vorn ist die Hütte!“

Brazos-Jim sah sie auch. Das Holzhaus, ganz aus unbearbeiteten Baumstämmen gebaut, stand unmittelbar unter der etwas überhängenden Felswand, ein Stück oberhalb des Passweges.

„Schneller!“, schrie Cobble. „Bevor es losgeht, müssen wir über den Pfad!“

Kurz darauf sah auch Brazos-Jim diesen Pfad. Er führte über einen Felsgrat vom Passweg zur Hütte hinauf. Zunächst wirkte er harmlos. Doch dann hatten sie ihn erreicht. Cobble saß ab und führte sein Pferd am Zügel zur Hütte hinauf. Da sah Brazos-Jim, dass der Pfad diesseits zwar nur ein paar Meter abfiel, auf der anderen Seite aber der Felsen sich steil in eine Schlucht hinunter senkte.

Cobble balancierte wie ein Seiltänzer mit dem Pferd, und jede Sturmbö drohte ihn in die Tiefe zu werfen. Aber er kam gut oben an. Dann kehrte er zurück, holte Mac mit dessen Pferd, und alles wiederholte sich. Schließlich führte Brazos-Jim sein Pferd hinauf, auf dem Diana Derrick saß. Das Mädchen schloss vor Angst die Augen, als es die unendlich scheinende Tiefe zu seiner Linken sah.

Dakota Western Großband 7 Romane Dezember 2019 - Wildwest Sammelband 7018

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