Читать книгу Gnadenlos und eisenhart: Super Western Sammelband 4 Romane - Pete Hackett - Страница 12

Оглавление

5


Meat Sprague stand breit und behäbig hinter dem Schanktisch in seinem Lokal und blickte dem neuen Gast mit einem Grinsen entgegen.

Jim blieb hinter der Tür stehen, die knarrend in seinem Rücken ausschwang. Schnell und doch gründlich prüfend flogen seine Blicke über den Schankraum.

Es waren zirka fünfzehn Männer anwesend, die zum Teil an den Tischen saßen, oder an der Theke lümmelten. Im Hintergrund standen ein paar Spieltische. Dort hockte eine Pokerrunde, in der sich auch Chet Syler befand. Die anderen sahen aus wie Cowboys, doch dieser Eindruck konnte auch täuschen.

Larry Cohler war nicht zu sehen.

Jim ging langsam bis zur Theke und an dieser vorbei zum nächsten Tisch. Er setzte sich und wartete.

Meat Sprague winkte in die Küche. Gleich darauf erschien ein Keeper, der Jims Tisch ansteuerte.

Der Ranger bestellte Whisky, den er wenig später bekam. Er trank langsam und wartete, ohne zu wissen worauf.

Eine Viertelstunde mochte vergangen sein, da kam eine große und schlanke Frau aus einer Hintertür. Sie wiegte sich in den Hüften, warf aufreizende Blicke um sich und schlenderte auf die Theke zu. Sie stellte sich neben den klotzigen Wirt und sprach leise mit ihm. Nach einer Weile bildete sie zu Jim hin. Dem Ranger schien es, als läge ein verächtliches Lächeln in ihren kohlschwarzen Augen. Er fand, dass sie von einer auffallenden, aber kalten Schönheit war. Zweifellos war sie älter, als sie erscheinen wollte. Ja, wenn man sie genau ins Auge fasste, so wirkte sie wie eine zurechtgemachte Treibhauspflanze, auf die sich langsam der Staub senkte.

Jim wurde jetzt durch einen Mann abgelenkt, der mit allen Anzeichen großer Eile durch die Tür trat. Der Bursche sah abgehetzt aus, als hätte er einen langen Ritt hinter sich. Er trat an die Theke, flüsterte dem Wirt ein paar Worte zu, nahm hastig einen Whisky auf, der ihm zugeschoben wurde, und ging dann durch den Saloon. Jim sah ihn in der Tür verschwinden, aus der die Frau vorher gekommen war.

Hollister blickte wieder zur Theke hin, und da sah er gerade noch, wie Meat Sprague in der Küche verschwand. Die Frau blieb an der Theke. Zusammen mit dem Keeper bediente sie die Gäste.

Jim war ziemlich sicher, dass man vorläufig nichts wieder gegen ihn unternehmen würde. Vielleicht hatte Carnes sogar recht, und er sah wirklich zu schwarz. Er wollte schon aufbrechen, als er Wortfetzen verschwommen durch die dünne Wand hörte. Er rückte seinen Stuhl ein wenig näher heran und lauschte.

„Juan war im Lager“, verstand er. „Diese Nacht ist es günstig. Die Grenze wird nur noch von zwei Mann abgeritten.“

„Okay.“ Das war unverkennbar Sprague. „Holt die große Herde. Gomez soll sie drüben versilbern.“

Eine Pause trat ein.

Da blickte die Frau von der Theke plötzlich wieder zu Jim hin. Ihre Augen verengten sich. Hastig wandte sie sich um und verschwand in der Küche.

„Chet bleibt hier“, hörte Jim den Salooner wieder sagen. „Da ist ein Schnüffler in der Stadt, der das Schreckgespenst sucht. Er muss ihn ...“

Eine Tür klappte, dann ein paar gezischte Worte, die Jim nicht verstehen konnte. Danach folgte ein heiserer Fluch. Kein Wort fiel mehr. Nur die Tür schlug hart zu. Meat Sprague war sicher gewarnt worden.

Eine Minute später stand die Frau wieder an der Theke. Triumphierend blitzte sie Jim an.

Der Ranger erhob sich. Er ging zur Theke und bezahlte seine Zeche.

„Wollen Sie schon gehen?“, fragte die Frau süßlich.

„Ja, Madam. Es war sehr unterhaltend.“ Er drehte sich um und ging hinaus.

Kaum hatte Jim den Saloon verlassen, da kam der Wirt aus der Küche.

„Er hat etwas verstanden. Er sagte, es wäre sehr unterhaltend gewesen“, meinte die Frau. Meat Sprague fluchte wie ein Fuhrknecht.

„Diese schmutzige Schnüffelnase! Er kommt uns so ungelegen, wie ein Mensch und nur ungelegen kommen kann. Ausgerechnet jetzt, wo das große Geschäft steigen soll, muss er hier herumstolpern.“

„Lass doch Bliff Horace herkommen“, sagte die Frau kalt. „Er setzt da draußen nur Fett an. Hier könnte er zeigen, ob er wirklich die schnellsten Hände in Südtexas hat.“

Sprague grinste.

„Du hast gute Ideen, Debora“, lobte er. „Well, das könnte ich machen. Vorerst soll aber Chet sein Glück versuchen. Auch er gab immer vor, ein Großer unter den Coltkönnern zu sein.“

„Werdet ihr die Rinder holen?“

„Ja, wir werden.“

Gnadenlos und eisenhart: Super Western Sammelband 4 Romane

Подняться наверх