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Der Freitag brach an. Die Kollegen vom SRD hatten eine Sonderschicht eingelegt. In der Wohnung Milton Sanders waren Fingerabdrücke eines polizeibekannten Mannes festgestellt worden. Sein Name war Hank Turner. Außerdem waren in einem Kellerraum des Hauses ein paar Haare gefunden worden, die auf Grund einer DNA-Analyse Barbara Sanders zugeordnet werden konnten.

Eines stand also fest: Die entführte Barbara Sanders war einige Zeit im Keller Milton Sanders festgehalten worden. Unumstößlicher Schluss war, dass er und Ned Sanders unter einer Decke gesteckt hatten. Leider war Ned Sanders tot, sein Onkel spurlos verschwunden. Milton Sanders hatte wohl geahnt, dass bei ihm bald die Polizei auftauchen würde. Vielleicht hatte seine Flucht aber auch etwas mit dem Einbruch in sein Haus zu tun.

Mutmaßungen konnten wir anstellen. Eine hundertprozentige Antwort auf unsere Fragen bekamen wir nicht.

Dass es noch weitere Entführer gab, stand für mich fest. Bei den beiden, die Barbara aus ihrer Wohnung entführt hatten, handelte es sich weder um Milton noch um Ned Sanders. Die Beschreibung der Täter, die wir von James Sanders erhalten hatten, passte auf keinen von beiden. Milton und Ned Sanders waren groß und hager. Die Täter waren als mittelgroß und bullig beschrieben worden.

Hank Turner!

Ich klickte mich in den Zentralcomputer des Police Department ein und hatte sehr bald das Strafregister Hank Turners auf dem Bildschirm. Autodiebstahl, Einbruch, schwerer Raub. Turner hatte 15 Jahre seines Lebens hinter Gittern verbracht. Man konnte ihn mit ruhigem Gewissen als schweren Jungen bezeichnen. Die letzte bekannte Anschrift war Manhattan, Carnegie Hill, 92. Straße. Ich schaute im Telefonbuch nach. Da stand tatsächlich ein Hank Turner. Sarah und ich waren wenige Minuten später mit dem Wagen in Richtung Carnegie Hill unterwegs.

Hank Turner bewohnte ein Apartment in einem heruntergekommenen Brownstone-Haus in der Nähe des Jewish Museums. Er war nicht zu Hause. Wir drangen in seine Wohnung ein. Diesmal hatte ich ein Etui mit Einbruchswerkzeug dabei. Wir betraten eine typische Junggesellenbude. Es roch nach kaltem Zigarettenrauch und Körperausdünstung. Die Wohnung musste schon seit Tagen nicht mehr gelüftet worden sein.

Wir schauten uns um. Es gab ein Badezimmer, eine Küche und einen Schlafraum. Das Bett war zerwühlt. Hier war der Geruch von Körperausdünstung ganz besonders penetrant.

Als ich bei der Eingangstür ein Geräusch hörte, verließ ich den Schlafraum. Wir hatten die Tür nach unserem Eindringen wieder zugezogen. Jetzt schwang sie nach innen auf. Im Türrechteck zeigte sich ein Mann. Hank Turner! Ich erkannte ihn sofort, denn in seiner Strafakte, die ich am PC studiert hatte, gab es auch ein Bild von ihm.

Er sah mich, griff unter seine Jacke, und im nächsten Moment erschien seine Hand mit einer Pistole. Ich sprang zurück, riss die SIG heraus und federte nach links in den Schutz der Mauer neben der Schlafzimmertür. Da donnerte auch schon die Waffe in Turners Faust. Die Kugel pfiff durch die Schlafzimmertür und hieb in die gegenüberliegende Wand.

„Waffe runter!“, hörte ich Sarah rufen. „FBI New…“

Das Wort York ging im erneuten Dröhnen der Waffe unter.

Ich lugte um den Türstock. Der Gangster war nicht mehr zu sehen. Laura kam aus dem Badezimmer. In ihrer Hand lag die Pistole. Sie zielte auf die Eingangstür. Im Treppenhaus trampelten Schritte.

Ich rannte los, sprang hinaus in den Hausflur und ging sofort auf das linke Knie nieder, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten. Turner verschwand soeben um den Knick der Treppe beim Treppenabsatz. Er nahm immer drei Stufen auf einmal. Ich kam hoch und folgte ihm. Turner feuerte. Es waren ungezielte Schüsse. Er wollte mich zwingen, in Deckung zu gehen und so seinen Vorsprung vergrößern.

Ich sah ihn um den nächsten Treppenabsatz verschwinden. Seine Schritte polterten auf den hölzernen Stufen.

Dann rannte Turner aus dem Haus. Ich befand mich noch in der ersten Etage. Da ich den Gangster unter allen Umständen erwischen wollte, legte ich noch einen Zahn zu. Die Haustür war noch nicht ganz zugefallen, als ich sie erreichte. Ich riss sie auf und sprang sofort zur Seite. Ein Schuss krachte. Turner war auf die andere Straßenseite gelaufen. Jetzt wandte er sich in Richtung Central Park.

Ich verließ das Gebäude. Die Bäume und Büsche des Parks waren am Ende der 92. Straße zu sehen. Turner hatte etwa 20 Schritte Vorsprung. Seine Beine wirbelten. Er schaute über die Schulter zurück. Plötzlich wirbelte er herum, nahm das Ziel auf und schoss. Ich sprang in die Deckung eines parkenden Autos. Der Knall des Schusses wurde über mich hinweggeschleudert. Die Kugel richtete keinen Schaden an. Ich feuerte zurück. Aber Turner rannte schon weiter, schlug einen Haken und verschwand ebenfalls zwischen zwei parkenden Fahrzeugen.

Hinter mir waren trappelnde Schritte zu vernehmen. Es war Sarah. „In Deckung!“, rief ich. Sie kam bei mir an und duckte sich neben mir hinter dem Wagen, der mir Deckung bot.

„Alles in Ordnung?“, fragte Sarah zwischen zwei keuchenden Atemzügen.

Ich nickte. „Turner steckt zwischen dem Ford und dem Oldsmobile, zwanzig Schritte von uns entfernt.“

Sarah spähte über die Dach des Van, der uns Schutz bot, hinweg. „Ich kann ihn nicht sehen.“

„Er wird versuchen, den Central Park zu erreichen. Einer von uns muss versuchen, ihm den Weg abzuschneiden.“

„Ich nagle ihn zwischen den beiden Fahrzeugen fest“, erklärte Sarah.

Ich lief im Schutz der parkenden Autos ein Stück zurück und erreichte die Madison Avenue. Hier richtete ich mich auf, rannte bis zur Mündung der 93. Straße und bewegte mich auf ihr in Richtung Central Park. Ich befand mich hinter dem Jewish Museum. Der Park rückte immer näher. Dann überquerte ich die 5. Avenue und befand mich am Rand des Parks. Ich lief ein Stück südwärts und hatte Einblick in die 92. Straße.

Weder von Sarah noch von dem Gangster war etwas zu sehen. Die Ampel bei der Einmündung in die Fifth Avenue stand auf grün. Einige Fahrzeuge bogen in die Fifth Avenue ein. Dann sah ich einen Wagen anhalten, was mir verriet, dass die Ampel auf rot umgeschaltet hatte. Ein weiteres Fahrzeug rollte heran und wurde abgebremst. Es war ein Pontiac. Auf der Fifth Avenue setzte sich die Fahrzeugkolonne in Bewegung.

Etwa zwei Minuten verstrichen. Plötzlich sah ich Turner. Er kam zwischen den parkenden Fahrzeugen hoch und rannte geduckt zu dem Pontiac, der vorhin wegen der roten Ampel angehalten hatte, riss die Tür auf der Beifahrerseite auf und warf sich auf den Beifahrersitz.

Mir entfuhr eine Verwünschung. Der Verkehr auf der Fifth Avenue war wegen der Ampelschaltung zum Stehen gekommen. Ich flitzte über die Straße. Da fuhr der vordere Wagen in der 92. Straße los. Ich sah Turner in dem Pontiac. Er hielt dem Fahrer die Pistole an den Kopf. Der Mann gab Gas, die Räder drehten durch und kreischten gottserbärmlich. Dann griffen sie, der Wagen bäumte sich regelrecht auf. Der Fahrer riss ihn nach rechts herum in die Avenue. Ich rannte direkt auf den Pontiac zu. Der Wagen wurde beschleunigt. Er schoss an mir vorbei. Ich feuerte hinterher. Schlagartig verlor der rechte Hinterreifen die Luft, dann der linke Hinterreifen. Der Pontiac schleuderte, stellte sich quer und schlitterte seitwärts dahin. Einer der durchschossenen Reifen wurde von der Felge gezogen.

Turner sprang aus dem Auto und eröffnete sofort auf mich das Feuer. Ich rannte geduckt zur Ecke 92. Straße/Fifth Avenue und gelangte in den Schutz des Gebäudes, das da stand. Als ich vorsichtig in die Fifth Avenue blickte, sah ich Turner die Fahrbahn überqueren. Auf ihn zu schießen wagte ich mich nicht, weil die Straße vor der Ampel mit Autos verstopft war und ich möglicherweise Unbeteiligte gefährdete.

Turner verschwand im Central Park.

Sarah kam heran.

„Komm!“, stieß ich hervor, dann hetzte ich schon in die Fifth Avenue. Noch standen die Fahrzeugkolonnen vor den Ampeln. Sobald sie losfuhren, war ein Überqueren der Straße unmöglich.

Wir flitzten also los, erreichten die gegenüberliegende Straßenseite und überquerten einen Grünstreifen, der mit Büschen und Bäumen bestanden war. Er endete und wir befanden uns auf dem East Drive. Auf der anderen Seite lag das riesige Becken des Wasserreservoirs.

Turner war verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben.

Hinter welchem Gebüsch lauerte er? Ich kam mir vor wie auf einem Präsentierteller. Mein Instinkt für die Gefahr signalisierte Alarm. Ich sicherte um mich. Zwei Schritte neben mir war Sarah. Plötzlich setzte sie sich in Bewegung, überquerte den East Drive und schlug sich auf der anderen Seite zwischen die Büsche.

Ich folgte ihr. Dann standen wir am Rand des Reservoirs.

Hank Turner tauchte nicht mehr auf.

Sarah und ich mussten aufgeben.

Ich rief im Field Office an und bat, die Fahndung nach Hank Turner einzuleiten. Dann setzte ich mich mit dem SRD in Verbindung und bat, einen Trupp Spezialisten zur Wohnung Hank Turners in der 92. Straße zu schicken, damit sie sie auf den Kopf stellten.

Die besten 7 Hochspannungs-Thriller im September 2021: Krimi Paket

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